Klimaschutz: Wind könnte Chinas zukünftigen Strombedarf decken
Das Potenzial für Windkraft ist in China so groß, dass der gesamte Elektrizitätsbedarf des Landes bis 2030 durch diese Quelle gedeckt werden könnte. Gegenwärtig trägt die Windenergie nur 0,4 Prozent zur Gesamtversorgung der Nation mit Strom bei, dagegen dominiert die Energieproduktion aus Kohle, die China unter anderem zum mittlerweile weltweit größten Emittenten von Kohlendioxid gemacht hat.
Wie die Ingenieurswissenschaftler um Michael McElroy von der Harvard University und seine Kollegen aber vermerken, stellt China mittlerweile auch einen der am stärksten wachsenden Märkte für Windenergietechnologie dar. Und das Land selbst steht hinter den USA, Deutschland und Spanien an vierter Stelle hinsichtlich der installierten Kapazitäten – dank eines Gesetzes, das seit 2005 alternative Energieerzeugung fördert.
Nun haben die Forscher mit Hilfe meteorologischer Daten eine Karte entwickelt, welche die Qualität einzelner Standorte für die Errichtung von Turbinen aufzeigen soll und sie in Bezug setzt zu den jeweiligen Kosten und Erträgen, die pro Ort durch Bau und Betrieb der Anlagen entstehen. Besonders günstige Voraussetzungen herrschen demnach auf dem tibetischen Hochplateau sowie im Nordosten des Landes, weniger gute dagegen im wirtschaftsstarken Südosten – der Strom müsste also über Fernleitungen von den Produktionszentren zu den Verbrauchern transportiert werden. Würden nur 20 Prozent der maximal möglichen Windenergiekapazitäten genutzt, so ließen sich jährlich 24,7 Petawattstunden Elektrizität produzieren – mehr als sieben Mal so viel, wie China heute verbraucht.
Die nötigen Investitionen rechneten sich dabei schon ab einem garantierten Preis von 7,6 US-Cent pro Kilowattstunde über zehn Jahre hinweg, was gegenwärtig etwa 0,5 Renminbi oder 5 Euro-Cent entspräche, rechnen die Forscher vor. Allein damit ließe sich der für 2030 prognostizierte Strombedarf decken – er soll doppelt so hoch liegen wie heute. Selbst bei einem niedrigeren Strompreis von 0,4 Renminbi könnte ein knappes Viertel der Stromerzeugung aus Kohle durch Wind ersetzt werden. Als Flächenbedarf für die Windparks veranschlagen McElroy und Co für alle Windkraftanlagen zusammen etwa 500 000 Quadratkilometer, also knapp fünf Prozent des Staatsterritoriums – der tatsächliche Bedeckungsgrad wäre allerdings geringer, da zwischen den einzelnen Masten genügend Freiräume für beispielsweise die Landwirtschaft bliebe.
Müsste das Reich der Mitte dagegen seinen Energiebedarf mit zusätzlichen Kohlekraftwerken decken, müsste es in den nächsten 20 Jahren neue Anlagen mit einer Leistung von 800 Gigawatt bauen. Dadurch würden schätzungsweise weitere 3,5 Gigatonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre ausgestoßen und das Klima belastet – das entspräche dem Vierfachen des momentanen jährlichen Gesamtausstoßes der Bundesrepublik. (dl)
Wie die Ingenieurswissenschaftler um Michael McElroy von der Harvard University und seine Kollegen aber vermerken, stellt China mittlerweile auch einen der am stärksten wachsenden Märkte für Windenergietechnologie dar. Und das Land selbst steht hinter den USA, Deutschland und Spanien an vierter Stelle hinsichtlich der installierten Kapazitäten – dank eines Gesetzes, das seit 2005 alternative Energieerzeugung fördert.
Nun haben die Forscher mit Hilfe meteorologischer Daten eine Karte entwickelt, welche die Qualität einzelner Standorte für die Errichtung von Turbinen aufzeigen soll und sie in Bezug setzt zu den jeweiligen Kosten und Erträgen, die pro Ort durch Bau und Betrieb der Anlagen entstehen. Besonders günstige Voraussetzungen herrschen demnach auf dem tibetischen Hochplateau sowie im Nordosten des Landes, weniger gute dagegen im wirtschaftsstarken Südosten – der Strom müsste also über Fernleitungen von den Produktionszentren zu den Verbrauchern transportiert werden. Würden nur 20 Prozent der maximal möglichen Windenergiekapazitäten genutzt, so ließen sich jährlich 24,7 Petawattstunden Elektrizität produzieren – mehr als sieben Mal so viel, wie China heute verbraucht.
Die nötigen Investitionen rechneten sich dabei schon ab einem garantierten Preis von 7,6 US-Cent pro Kilowattstunde über zehn Jahre hinweg, was gegenwärtig etwa 0,5 Renminbi oder 5 Euro-Cent entspräche, rechnen die Forscher vor. Allein damit ließe sich der für 2030 prognostizierte Strombedarf decken – er soll doppelt so hoch liegen wie heute. Selbst bei einem niedrigeren Strompreis von 0,4 Renminbi könnte ein knappes Viertel der Stromerzeugung aus Kohle durch Wind ersetzt werden. Als Flächenbedarf für die Windparks veranschlagen McElroy und Co für alle Windkraftanlagen zusammen etwa 500 000 Quadratkilometer, also knapp fünf Prozent des Staatsterritoriums – der tatsächliche Bedeckungsgrad wäre allerdings geringer, da zwischen den einzelnen Masten genügend Freiräume für beispielsweise die Landwirtschaft bliebe.
Müsste das Reich der Mitte dagegen seinen Energiebedarf mit zusätzlichen Kohlekraftwerken decken, müsste es in den nächsten 20 Jahren neue Anlagen mit einer Leistung von 800 Gigawatt bauen. Dadurch würden schätzungsweise weitere 3,5 Gigatonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre ausgestoßen und das Klima belastet – das entspräche dem Vierfachen des momentanen jährlichen Gesamtausstoßes der Bundesrepublik. (dl)
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