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Klimaforschung: Winterliche Troposphärenerwärmung über Antarktis gemessen

Halo über Halley-Forschungsstation/Antarkti
Während der letzten dreißig Jahre haben sich die mittleren troposphärischen Luftschichten über der Antarktis und den subantarktischen Ozeanen auch zur Winterzeit deutlich erwärmt. In diesen Höhenlagen findet der größte Wärmeaustausch zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre statt.

Wetterballon | Wetterballon kurz vor dem Start
Nachgewiesen haben dies nun Klimatologen um John Turner vom British Antarctic Survey durch eine neue Auswertung von Datenreihen ihrer Wetterballons, deren Starts bis zu dreißig Jahre zurückliegen. Sie umfassen Werte von neun Abflugorten, die bis auf die Amundsen-Scott-Station am Südpol alle in der Ostantarktis liegen. Demnach stiegen die Temperaturen in der mittleren Troposphäre mit 0,5 bis 0,7 Grad Celsius pro Jahrzehnt am stärksten, eine Zunahme war allerdings auch in den anderen Lagen zu beobachten. Selbst am Boden registrierten die Forscher noch einen durchschnittlichen Anstieg um 0,15 Grad Celsius pro Jahrzehnt – im Gegensatz zu anderen Studien, nach denen in Teilen des Südkontinents die Temperaturen eher gesunken sein sollen.

Demgegenüber steht eine Abkühlung der Stratosphäre um bis zu 0,16 Grad Celsius pro Dekade, was auch mit den meisten Klimamodellen konform geht, die genau diesen gegenläufigen Trend vorhergesagt haben. Da sich allerdings nach den bisherigen Erkenntnissen keine größeren Veränderungen in den südpolaren Zirkulationssystemen ergeben haben, können die Forscher den Grund für die Erwärmung der Troposphäre bislang noch nicht eindeutig bestimmen.

Neben der Zunahme klimarelevanter Treibhausgase könnten auch Veränderungen vor Ort – etwa der Wolkenbedeckung oder des Aerosolsgehalts – eine Rolle spielen.
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