News: Wirbel um einen Tropfen
Zu diesem Zweck wurde ein modifizierter akustischer Levitator (Stehwellenpositionierer) verwendet, eine Apparatur, die es erlaubt, Einzeltropfen frei im Raum schweben zu lassen. Mittels Ultraschallwellen werden mehrere Schalldruck-Knoten erzeugt, in deren Nähe der Tropfen gefangen werden kann. Zwei Varianten dieses Geräts machen es möglich, einen Flüssigkeitstropfen sowohl aus radialer als auch aus axialer Richtung mit trockener Luft zu umströmen. Die Verdampfungsrate wird mit Hilfe eines bildverarbeitenden Verfahrens mittels einer CCD-Kamera gemessen. Die Umgebungsluft des Tropfens kann temperiert und gezielt be- oder entfeuchtet werden.
Bei den Versuchen zeigte sich, daß unterhalb und oberhalb des schwebenden Tropfens Wirbel in Form eines Reifens (Torus) entstehen, in denen sich Dampf ansammelt. Die experimentell nachgewiesene Anreicherung des von dem Tropfen stammenden Dampfes wird durch Ventilation der Tropfenumgebung verhindert, so daß es nun möglich ist, die Verdampfung des Tropfens unter kontrollierten Bedingungen zu untersuchen. Zudem wurde entdeckt, daß der Schalldruckpegel während der Tropfenverdampfung nicht konstant bleibt, sondern sich mit kleiner werdendem Tropfenradius vergrößert.
Verliert der Tropfen beim Verdampfen an Gewicht, so steigt er in Richtung Druckknoten nach oben. Darin liegt eine wichtige Meßgröße insbesondere für heterogene Flüssigkeiten. Das Aufsteigen zeigt hier an, daß der Verdampfungsprozeß des Lösungsmittels weitergeht, obwohl sich eine feste Hülle gebildet hat, so daß aus dem (konstanten) Volumen keine Aussage über die Verdampfungsrate mehr abgeleitet werden kann.
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