Zoologie: Wirksame Umleitung
Verborgen unter der Wasseroberfläche nähern sich Krokodile geräuschlos dem Flussufer, um plötzlich hervorzuschnellen und ihre überraschten Opfer ins Wasser zu reißen. Oft genug machen sie fette Beute: Die Reptilien verschlingen Fleischmengen von bis zu einem Viertel ihres eigenen Körpergewichts. Damit ihnen eine solche Mahlzeit aber auch bekommt, müssen die Tiere sie besonders effizient verdauen. Wie ihnen dies gelingt, war bislang allerdings unklar.
Forscher um Colleen Farmer von der Universität von Utah in Salt Lake City untersuchten nun den Blutkreislauf junger Mississippi-Alligatoren. Ebenso wie andere Reptilien können diese ihren Blutfluss gezielt umleiten. Während einer Verdauungspause in der warmen Sonne schleusen die jungen Alligatoren ihr mit Kohlendioxid angereichertes Blut über spezielle Gefäße direkt zu den Verdauungsorganen, anstatt es zwecks Auffrischung mit Sauerstoff zur Lunge zu pumpen.
Das Forscherteam konnte nun den Grund für diese Umleitung belegen: Das Kohlendioxid kurbelt indirekt die Produktion von Magensäure an. Noch bevor das Fleisch im Alligatorenmagen zu faulen beginnt, kann daher sogar schwergewichtige Beute rechtzeitig zersetzt werden. Dank des hohen CO2-Gehalts im Blut werden aber auch mehr Bikarbonate gebildet. Sie helfen die Milchsäure zu neutralisieren, die sich während des plötzlichen Angriffs in den Muskeln gebildet hat und zu gefährlicher Übersäuerung des Bluts führen könnte. Zur Überprüfung ihrer Vermutung verschlossen die Forscher die für die Blutumleitung benötigten Gefäße auf chirurgischem Weg. Tatsächlich produzierten die Alligatoren dann weniger Magensäure.
Christoph Marty
Forscher um Colleen Farmer von der Universität von Utah in Salt Lake City untersuchten nun den Blutkreislauf junger Mississippi-Alligatoren. Ebenso wie andere Reptilien können diese ihren Blutfluss gezielt umleiten. Während einer Verdauungspause in der warmen Sonne schleusen die jungen Alligatoren ihr mit Kohlendioxid angereichertes Blut über spezielle Gefäße direkt zu den Verdauungsorganen, anstatt es zwecks Auffrischung mit Sauerstoff zur Lunge zu pumpen.
Das Forscherteam konnte nun den Grund für diese Umleitung belegen: Das Kohlendioxid kurbelt indirekt die Produktion von Magensäure an. Noch bevor das Fleisch im Alligatorenmagen zu faulen beginnt, kann daher sogar schwergewichtige Beute rechtzeitig zersetzt werden. Dank des hohen CO2-Gehalts im Blut werden aber auch mehr Bikarbonate gebildet. Sie helfen die Milchsäure zu neutralisieren, die sich während des plötzlichen Angriffs in den Muskeln gebildet hat und zu gefährlicher Übersäuerung des Bluts führen könnte. Zur Überprüfung ihrer Vermutung verschlossen die Forscher die für die Blutumleitung benötigten Gefäße auf chirurgischem Weg. Tatsächlich produzierten die Alligatoren dann weniger Magensäure.
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