Krebsmedizin: Wirkstoff repariert entartete Genregulation
Leberzellkarzinome fordern mehr als eine halbe Million Tote pro Jahr: Oft wird der Krebs zu spät erkannt; die übliche aufwändige Therapie hilft zudem längst nicht allen Betroffenen. Forscher des National Cancer Institute in den USA stellen nun eine mögliche Behandlungsalternative vor: Den Wirkstoff Zebularin, der gezielt die Tumorgenregulation der Zellen verändert. Dabei lässt sich schon vor dem Einsatz vorhersagen, welchen Patienten er wahrscheinlich besonders helfen wird.
Zebularin moduliert die Methylierungsmuster der DNA, und damit die epigenetische Regulation von Genen: Methylierte Gene sind deaktiviert. Snorri Thorgeirssons Team hatte gehofft, dass der Wirkstoff deshalb auch die krebsfördernden Methylierungen rückgängig machen könnte, die Krebszellen aus dem Ruder laufen lassen. Zellen entarten etwa, weil Tumorsuppressorgene methyliert, also blockiert werden, während tumorfördernde Gene demethyliert und dementsprechend aktiv sind.
Diese Komplexität führt dazu, dass Zebularin das Schicksal von Zellen unterschiedlich beeinflusst, ermittelten die Forscher in Zellkulturen von Patienten und in Versuchsmäusen: einige sensitive Zellen überleben mit Zebularin länger und metastasieren seltener, andere resistente Zellen wuchern dagegen sogar stärker, wenn sie mit dem Wirkstoff behandelt werden. Durch Genexpressionsanalyse lässt sich allerdings herausfinden, welche Zellen zu welcher Sorte gehören, so die Forscher weiter. Demnach ließe sich auch vorhersagen, welche Patienten auf die Behandlung mit Zebularin positiv ansprechen würden. (fb/jo)
Zebularin moduliert die Methylierungsmuster der DNA, und damit die epigenetische Regulation von Genen: Methylierte Gene sind deaktiviert. Snorri Thorgeirssons Team hatte gehofft, dass der Wirkstoff deshalb auch die krebsfördernden Methylierungen rückgängig machen könnte, die Krebszellen aus dem Ruder laufen lassen. Zellen entarten etwa, weil Tumorsuppressorgene methyliert, also blockiert werden, während tumorfördernde Gene demethyliert und dementsprechend aktiv sind.
Diese Komplexität führt dazu, dass Zebularin das Schicksal von Zellen unterschiedlich beeinflusst, ermittelten die Forscher in Zellkulturen von Patienten und in Versuchsmäusen: einige sensitive Zellen überleben mit Zebularin länger und metastasieren seltener, andere resistente Zellen wuchern dagegen sogar stärker, wenn sie mit dem Wirkstoff behandelt werden. Durch Genexpressionsanalyse lässt sich allerdings herausfinden, welche Zellen zu welcher Sorte gehören, so die Forscher weiter. Demnach ließe sich auch vorhersagen, welche Patienten auf die Behandlung mit Zebularin positiv ansprechen würden. (fb/jo)
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