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Afrika: Wirtschaft in Sklavenketten

Abermillionen Afrikaner leben in Armut, weil die heutigen sozialen und gesellschaftlichen Systeme des Kontinents oftmals keine Basis für einen wirtschaftlichen Erfolg bieten. Ein amerikanischer Ökonom weist nun nach, dass diese zerrütteten Strukturen zu einer Zeit entstanden, als Sklavenhändler den Erdteil fünf Jahrhunderte lang heimsuchten.

An Hand alter Dokumente fand Nathan Nunn von der Harvard University heraus, dass die Sklavenmärkte im 14. bis 19. Jahrhundert vornehmlich in wohlhabenden und dicht besiedelten Regionen Afrikas florierten. Heute gehören genau diese Länder zu ärmsten der Armen.

Nunn stellte fest, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang gibt zwischen der Zahl der damals verschleppten Menschen und der heutigen wirtschaftlichen Stärke. Nach Ansicht des Forschers legten schon die Sklavenhändler die Grundlage dafür, indem sie die gewachsenen Gesellschaftstrukturen zerstörten – und zwar so nachhaltig, dass die Folgen bis heute spürbar sind. Vielerorts gingen funktionierende Staatswesen, so etwa das Königreich Kongo, infolge von Korruption und Verleumdung zugrunde.

Zudem wurden in dieser Zeit alles in allem rund 18 Millionen Menschen versklavt. Wäre das nicht geschehen, hätten im 19. Jahrhundert in den betroffenen Regionen etwa doppelt so viele Menschen gelebt.

Cindy Franke

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