Nobelpreise 2005: Wirtschafts-Nobelpreis für Spieltheorie
Die Bank von Schweden zeichnet mit ihrem diesjährigen Wirtschaftspreis den Israeli Robert Aumann und den US-Amerikaner Thomas Schelling aus. Sie würdigt damit, dass Aumann und Schelling mit Hilfe der Spieltheorie das Verständnis von Konflikten und Kooperation entscheidend vorangetrieben haben.
Der 1930 in Frankfurt am Main geborene Aumann führte in die Spieltheorie die theoretische Analyse von Langzeitreihen beziehungsweise unendlich oft wiederholten Spielen ein. Damit wurden die Ergebnisse zum Thema Kooperation realitätsnäher, denn schließlich tritt Zusammenarbeit häufiger in langfristigen als kurzzeitigen Beziehungsgeflechten auf. So offenbarten sich wichtige Grundlagen der Kooperation: warum die Zahl der Beteiligten eine Rolle spielt und welche, welche Faktoren die Zusammenarbeit stören, welchen Einfluss es hat, ob die Aktionen der anderen bekannt sind oder es eine Zeitbegrenzung gibt. Die Erkenntnisse verdeutlichten die Hintergründe von ökonomischen Konflikten wie Preis- oder Handelskämpfen, und warum manche Gemeinschaften besser mit öffentlichem Gut umgehen können. Sie erklärten auch das Entstehen vieler Institutionen von Handwerkerzünften und -gilden über organisiertes Verbrechen bis hin zu Tarifverhandlungen und internationalen Handelsabkommen. Aumman lehrt heute an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Der 1921 geborene Thomas Schelling entwickelte die Spieltheorie vor dem Hintergrund des Kalten Krieges in den 1950er Jahren zu einem Werkzeug der Sozialwissenschaften. Er zeigte, dass eine Partei ihre Position verbessern kann, obwohl sie die eigenen Optionen verschlechtert, dass ein Hinnehmen und anschließende Vergeltung eines Schlages nützlicher sein kann, als einen Angriff abzuwehren und dass eine nicht näher definierte Vergeltung mehr Wirkung zeigt als eine bestimmte Maßnahme. Diese Erkenntnisse bildeten eine wichtige Grundlage in der Konfliktlösung und Kriegsvermeidung. Der inzwischen emeritierte Forscher lehrte zuletzt an der Harvard-Universität und der Universität von Maryland.
Die mit 1,1 Millionen Euro dotierte Auszeichnung wurde 1969 zum ersten Mal verliehen und ist seitdem ausschließlich an männliche Ökonomen gegangen. Für die Spieltheorie, die in den 1940er Jahren maßgeblich von auf Johann von Neumann und Oskar Morgenstern entwickelte mathematische Analyse strategischer Entscheidungssituationen, gab es bereits 1994 einen Nobelpreis: Damals wurden John Harsanyi, John Nash und Reinhard Selten für ihre grundlegenden Analysen von Gleichgewichten in der nicht-kooperativen Spieltheorie ausgezeichnet.
Der 1930 in Frankfurt am Main geborene Aumann führte in die Spieltheorie die theoretische Analyse von Langzeitreihen beziehungsweise unendlich oft wiederholten Spielen ein. Damit wurden die Ergebnisse zum Thema Kooperation realitätsnäher, denn schließlich tritt Zusammenarbeit häufiger in langfristigen als kurzzeitigen Beziehungsgeflechten auf. So offenbarten sich wichtige Grundlagen der Kooperation: warum die Zahl der Beteiligten eine Rolle spielt und welche, welche Faktoren die Zusammenarbeit stören, welchen Einfluss es hat, ob die Aktionen der anderen bekannt sind oder es eine Zeitbegrenzung gibt. Die Erkenntnisse verdeutlichten die Hintergründe von ökonomischen Konflikten wie Preis- oder Handelskämpfen, und warum manche Gemeinschaften besser mit öffentlichem Gut umgehen können. Sie erklärten auch das Entstehen vieler Institutionen von Handwerkerzünften und -gilden über organisiertes Verbrechen bis hin zu Tarifverhandlungen und internationalen Handelsabkommen. Aumman lehrt heute an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Der 1921 geborene Thomas Schelling entwickelte die Spieltheorie vor dem Hintergrund des Kalten Krieges in den 1950er Jahren zu einem Werkzeug der Sozialwissenschaften. Er zeigte, dass eine Partei ihre Position verbessern kann, obwohl sie die eigenen Optionen verschlechtert, dass ein Hinnehmen und anschließende Vergeltung eines Schlages nützlicher sein kann, als einen Angriff abzuwehren und dass eine nicht näher definierte Vergeltung mehr Wirkung zeigt als eine bestimmte Maßnahme. Diese Erkenntnisse bildeten eine wichtige Grundlage in der Konfliktlösung und Kriegsvermeidung. Der inzwischen emeritierte Forscher lehrte zuletzt an der Harvard-Universität und der Universität von Maryland.
Die mit 1,1 Millionen Euro dotierte Auszeichnung wurde 1969 zum ersten Mal verliehen und ist seitdem ausschließlich an männliche Ökonomen gegangen. Für die Spieltheorie, die in den 1940er Jahren maßgeblich von auf Johann von Neumann und Oskar Morgenstern entwickelte mathematische Analyse strategischer Entscheidungssituationen, gab es bereits 1994 einen Nobelpreis: Damals wurden John Harsanyi, John Nash und Reinhard Selten für ihre grundlegenden Analysen von Gleichgewichten in der nicht-kooperativen Spieltheorie ausgezeichnet.
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