Nach Ansicht des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung (WBGU) sollte die zur Zeit in Bonn stattfindende Internationale Süßwasserkonferenz eine "Weltwassercharta" auf den Weg bringen, die dann auf dem Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung im September 2002 endgültig verabschiedet werden könnte. Inhalt der Charta sollte sein, dass der nachhaltige Umgang mit Süßwasser gestärkt wird, indem sich die Länder zur Verbesserung ihrer Wasserversorgung verpflichten. Außerdem soll sie ein Recht auf eine Grundversorgung mit sauberem Wasser beinhalten, das durch eine entsprechende Auslegung des Internationalen Pakts für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte gesichert wäre.

Angesichts einer Studie des WBGU wäre es dafür höchste Zeit. So wird sich der Wasserbedarf der Industrie in den nächsten 30 Jahren in etwa verdreifachen, und auch die Landwirtschaft – derzeit größter Wasserverbraucher – wird 18 Prozent mehr Wasser benötigen. Im Zuge der Klimaerwärmung besteht außerdem die Gefahr, dass sich in bereits jetzt schon wasserarmen Regionen der Zustand weiter verschlimmern wird.