Archäologie: Wo Cäsar in Britannien landete
Eine lange umstrittene Frage will ein britisches Grabungsteam von der University of Leicester nun geklärt haben: Die Gruppe habe jenen Ort identifiziert, an dem Cäsar seine zweite Invasion von Britannien im Jahr 54 v.Chr. begann. Eine bis zu 20 Hektar große Basis habe auf der ehemaligen Isle of Thanet gelegen, die bis ins späte Mittelalter durch einen Meeresarm vom Festland getrennt war. Bei der Ausgrabung nahe der heutigen Pegwell Bay, die das einstige östliche Ende des Meeresarms markiert, kamen römische Befestigungsanlagen und Waffen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Beginn unserer Zeitrechnung zu Tage. Das Fort in der heutigen Grafschaft Kent diente vermutlich dazu, die auf den Strand gezogenen Schiffe der Invasionsflotte zu schützen.
Ausgangspunkt der Ausgrabung war ein vier bis fünf Meter breiter und zwei Meter tiefer Graben, der den römischen Befestigungen in der Zeit des Gallischen Kriegs ähnelte und der beim Straßenbau nahe der Ortschaft Ebbsfleet zum Vorschein kam. Nach Angaben des Teams um Andrew Fitzpatrick von der University of Leicester passt der vermutliche Stützpunkt zu den Angaben Cäsars.
Er sei bisher nicht als Ort der Landung in Betracht gezogen worden, weil er auf einer Insel lag; den Meeresarm zu überqueren, sei aber für die römische Armee vermutlich möglich gewesen. Die beiden Invasionen Britanniens brachten Cäsar, der sich am Ende des zweiten Jahres mit der gesamten Armee zurückzog, zwar keine Beute, aber dank des militärischen Siegs über Cassivellaunus Prestige in Rom. Zusätzlich bildeten die während der ersten Invasion geknüpften Verbindungen vermutlich die Grundlage zur erfolgreichen Invasion etwa 100 Jahre später durch den Kaiser Claudius.
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