Fossile Fußspur: Wo die großen Mammuts wanderten
Insgesamt 117 Fußabdrücke, die eine Mammutherde vor rund 43 000 Jahren bei einer Wanderung durch frische Vulkanasche hinterlassen hat, kennen Forscher aus dem Fossil Lake in Oregon. Laut dem Team um Entdecker Greg Retallack vom Museum of Natural and Cultural History der University of Oregon lassen sich an den Spuren Verhaltensweisen ablesen, wie man sie auch von modernen afrikanischen Elefanten kennt.
Die Wissenschaftler konzentrierten sich nun auf einen Abschnitt mit 20 Abdrücken. "Die auf der rechten Seite waren tiefer eingedrückt als die auf der linken, als ob das Tier gehinkt hätte", erklärt Retallack in einer Mitteilung der Universität. Gleichzeitig beobachteten die Forscher, wie Spuren kleinerer Mammuts von dieser Spur weg- und wieder zu ihr hinführten. "Diese Jungtiere könnten mit einem verletzten ausgewachsenen Weibchen interagiert haben", überlegt der Wissenschaftler – möglicherweise, weil das Alttier nur langsam vorankam. Ein solches Verhalten gegenüber verletzten Herdenmitgliedern sei von heutigen Elefantenherden ebenfalls bekannt.
Über seine Ergebnisse berichtet das Wissenschaftlerteam jetzt im Fachmagazin "Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology". Für ihre Studie analysierten die Forscher auch, wie der Lebensraum aussah, den diese Tiere – es handelt sich um das Präriemammut (Mammuthus columbi) – durchstreiften. Demnach unterschieden sich die Verhältnisse damals nicht sonderlich von denen heutzutage in diesem Teil Oregons. Die Landschaft sei von Gräsern dominiert gewesen, die mit der starken Beweidung und Düngung von Mammuts und anderen Großsäugern umgehen konnten. Dass sich viele Senken in Oregon wie etwa der Fossil Lake zwischenzeitlich zu wüstenartigen Landschaften entwickelt haben, hänge möglicherweise auch mit dem Verschwinden der Megafauna nach dem Ende der letzten Eiszeit zusammen.
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