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Meeresbiologie: Wo Haie nach Beute suchen

Bisher gilt der Äquator als bevorzugtes Revier für Raubfische. Doch eine neue Studie bringt dieses Bild ins Wanken.
Weißer Hai - tausende Zähne im Lauf eines Lebens

Für manche Meeresbiologen ist die Sache seit Langem klar: Je näher man dem warmen Ozean am Äquator kommt, desto häufiger jagen Raubfische nach Beute. Damit ließe sich erklären, wieso die Biodiversität nahe dem Äquator am größten ist, so Vertreter der Theorie. Schließlich regen nur wenige Umweltfaktoren so stark zur evolutionären Ausdifferenzierung an wie die Angst ums eigene Leben.

Eine neue Studie bestärkt nun jedoch jene Forscher, die seit längerer Zeit an der Theorie zweifeln. Ein Team um Marius Roesti von der Universität Bern hat ausgewertet, wie oft Raubfische zwischen 1960 und 2014 auf tierische Fressköder an Leinen von Fischerbooten hereingefallen sind. Insgesamt haben die Forscher 900 Millionen solcher Fänge aus Atlantik, Ost- und Westpazifik sowie Indischem Ozean berücksichtigt.

Die Daten zeigten deutlich, dass die Jagdlust der Raubfische nicht etwa am Äquator am größten ist, sondern in eher kühleren Gewässern, berichten die Meeresbiologen in »Nature Communications«. Die meisten Begegnungen zwischen Jäger und Beute scheint es demnach um den 40. Breitengrad zu geben, wie die Aufzeichnungen aus allen vier Ozeanen zeigen. Die Forscher stießen auch auf Hinweise, dass Raubfische am wenigsten in Gefilden jagen, wo die Artenvielfalt besonders groß ist. Wie das sein kann, sollen weitere Studien ergründen.

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