Anthropologie: Wo liegt Hawaiki?
Hawaiki heißt die Urheimat der Polynesier - so erzählt es zumindest die Legende. Doch wo liegt dieses geheimnisvolle Eiland? Genetische Untersuchungen deuten auf eine Insel vor der chinesischen Küste: Taiwan.
Die Volksrepublik China betrachtet die Insel schlicht als "abtrünnige Provinz". Auch international genießt Taiwan, das sich selbst als "Republik China" bezeichnet, nur wenig Anerkennung. Tatsächlich können fast alle heutigen Taiwaner auf Vorfahren vom chinesischen Festland zurückblicken, die im Laufe der letzten 400 Jahre eingewandert sind. Die Nachfahren der einstigen Ureinwohner, die noch ihre eigene Sprache und Kultur bewahrt haben, stellen inzwischen weniger als zwei Prozent der Bevölkerung.
Die Insel muss jedoch schon lange bewohnt gewesen sein. Archäologische Funde zeigen, dass sich Menschen hier vor mindestens 15 000 Jahren häuslich niedergelassen haben. Stammen diese frühen Einwanderer ebenfalls aus dem Reich der Mitte?
Dabei entdeckten die Wissenschaftler auf der mtDNA der Taiwaner drei Regionen, die kein entsprechendes Pendant auf chinesischer Seite haben. Die Ureinwohner müssen demnach lange – schätzungsweise 10 000 bis 20 000 Jahre – isoliert auf ihrer Insel gelebt haben.
Doch ganz einsam stehen die Urtaiwaner nicht da. Sie teilen ihr Erbgut zwar nicht mit den Nachbarn vom nahe gelegenen Festland, aber dafür mit anderen Insulanern weiter im Südosten: Ähnliche mtDNA-Regionen fanden die Forscher bei Ureinwohnern von Polynesien. Demnach haben die Insulaner gemeinsame Vorfahren, die nach Schätzung von Trejaut und seinen Kollegen vor etwa 13 000 Jahren getrennte Wege gingen.
Damit könnte sich der wahre Kern einer alten Legende offenbaren: Die Polynesier erzählen sich, dass sie einst von einem großen Land namens Hawaiki aufbrachen, um die zahlreichen Inseln des Pazifiks zu erobern. Vielleicht heißt dieses geheimnisvolle Hawaiki heute: Taiwan.
Die Insel muss jedoch schon lange bewohnt gewesen sein. Archäologische Funde zeigen, dass sich Menschen hier vor mindestens 15 000 Jahren häuslich niedergelassen haben. Stammen diese frühen Einwanderer ebenfalls aus dem Reich der Mitte?
Jean Trejaut und seine Kollegen vom Mackay Memorial Hospital in Taipeh begaben sich jetzt auf genetische Spurensuche. Insgesamt 640 Individuen von neun verschiedenen Stämmen der Ureinwohner stellten hierfür ihr genetisches Material – genauer gesagt: ihre mitochondriale DNA – zur Verfügung. Diese nur mütterlicherseits weitergegebene mtDNA, die schon etliche Stammbaumanalysen ermöglichte, konnten die Forscher dann mit entsprechenden Proben von Chinesen sowie anderer Südostasiaten vergleichen.
Dabei entdeckten die Wissenschaftler auf der mtDNA der Taiwaner drei Regionen, die kein entsprechendes Pendant auf chinesischer Seite haben. Die Ureinwohner müssen demnach lange – schätzungsweise 10 000 bis 20 000 Jahre – isoliert auf ihrer Insel gelebt haben.
Doch ganz einsam stehen die Urtaiwaner nicht da. Sie teilen ihr Erbgut zwar nicht mit den Nachbarn vom nahe gelegenen Festland, aber dafür mit anderen Insulanern weiter im Südosten: Ähnliche mtDNA-Regionen fanden die Forscher bei Ureinwohnern von Polynesien. Demnach haben die Insulaner gemeinsame Vorfahren, die nach Schätzung von Trejaut und seinen Kollegen vor etwa 13 000 Jahren getrennte Wege gingen.
Damit könnte sich der wahre Kern einer alten Legende offenbaren: Die Polynesier erzählen sich, dass sie einst von einem großen Land namens Hawaiki aufbrachen, um die zahlreichen Inseln des Pazifiks zu erobern. Vielleicht heißt dieses geheimnisvolle Hawaiki heute: Taiwan.
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