Sinnesorgane: Würfelqualle orientiert sich an Baumkronen
Versuche skandinavischer Forscher zeigen, dass Würfelquallen spezielle Augen haben, um sich an Baumkronen zu orientieren. Ein Team um Anders Garm von der Universität Kopenhagen entdeckte vier Augen, die unabhängig von der Orientierung des Tiers immer senkrecht nach oben zeigen. Mit ihnen erkennen die Quallen, ob sie sich in ihrem bevorzugten Lebensraum direkt an der Außenkante des Mangrovenwalds befindet.
Würfelquallen besitzen vier identische Sensorstrukturen, die so genannten Rhopalien, die aus je sechs Augen bestehen. Eines davon ist das obere Linsenauge, das, wie Garm und Kollegen herausfanden, immer direkt nach oben schaut, gleich wie die Körperachse des Tieres orientiert ist. Dafür sorgt der Kristall Statolith im Gewebe des Rhopaliums – sein Gewicht richtet das Organ entlang der Schwerkraft aus. Zusätzlich ist das Sichtfeld dieses Auges etwa 95 bis 100 Grad weit, das entspricht etwa dem Winkel, in dem man ohne Reflexion von unten durch die Wasseroberfläche hindurch blicken kann.
Doch was gibt es dort oben zu sehen? Die Forscher untersuchten das Verhalten der nur etwa einen Zentimeter großen Würfelqualle Tripedalia cystophora, die in Lagunen am äußersten Rande von Mangrovengehölzen lebt. Dort ernähren sie sich von Ruderfußkrebsen, die sich in großer Zahl an sonnenbeschienenen Stellen an der Wasseroberfläche zusammenfinden.
Die Forscher beobachteten, dass sich die Würfelquallen in einem nur zwei Meter breiten Streifen entlang der Mangrovenkante aufhalten. Um herauszufinden, ob sie sich dabei an den Baumkronen orientieren, setzten die Forscher Medusen in ein transparentes zylindrisches Gefäß, das in ihrem bevorzugten Habitat schwamm. So lange der Käfig in der zwei-Meter-Zone blieb, fraßen die Würfelquallen Ruderfußkrebse und stießen nur zufällig gegen die Gefäßwände.
Zogen die Forscher das Gefäß jedoch hinaus aufs offene Wasser, begannen die Würfelquallen gezielt auf die Mangroven zuzuschwimmen. Das änderte sich wiederum, sobald ein weißes Laken die Sicht auf die Baumkronen verdeckte oder die Tiere mehr als acht Meter von den Mangroven entfernt waren – dann verloren sie zunehmend die Orientierung. Rechnungen belegten, dass ab acht Meter Entfernung die Mangroven aus dem Blickfeld der Quallen verschwinden. (lf)
Würfelquallen mögen aussehen wie andere Quallen, doch tatsächlich sind die Cubozoa – so die wissenschaftliche Bezeichnung – aktive, räuberisch lebende Tiere. Als Besonderheit tragen sie insgesamt 24 Augen, darunter Linsenaugen vergleichbar mit denen der Wirbeltiere. Wozu sie diese beeindruckende Sammlung an Sinnesorganen benötigen, war bislang nur teilweise bekannt. Jetzt fanden die Wissenschaftler heraus, dass ein Augentyp eine ganz spezifische Funktion hat: Er beobachtet den Himmel.
Würfelquallen besitzen vier identische Sensorstrukturen, die so genannten Rhopalien, die aus je sechs Augen bestehen. Eines davon ist das obere Linsenauge, das, wie Garm und Kollegen herausfanden, immer direkt nach oben schaut, gleich wie die Körperachse des Tieres orientiert ist. Dafür sorgt der Kristall Statolith im Gewebe des Rhopaliums – sein Gewicht richtet das Organ entlang der Schwerkraft aus. Zusätzlich ist das Sichtfeld dieses Auges etwa 95 bis 100 Grad weit, das entspricht etwa dem Winkel, in dem man ohne Reflexion von unten durch die Wasseroberfläche hindurch blicken kann.
Doch was gibt es dort oben zu sehen? Die Forscher untersuchten das Verhalten der nur etwa einen Zentimeter großen Würfelqualle Tripedalia cystophora, die in Lagunen am äußersten Rande von Mangrovengehölzen lebt. Dort ernähren sie sich von Ruderfußkrebsen, die sich in großer Zahl an sonnenbeschienenen Stellen an der Wasseroberfläche zusammenfinden.
Die Forscher beobachteten, dass sich die Würfelquallen in einem nur zwei Meter breiten Streifen entlang der Mangrovenkante aufhalten. Um herauszufinden, ob sie sich dabei an den Baumkronen orientieren, setzten die Forscher Medusen in ein transparentes zylindrisches Gefäß, das in ihrem bevorzugten Habitat schwamm. So lange der Käfig in der zwei-Meter-Zone blieb, fraßen die Würfelquallen Ruderfußkrebse und stießen nur zufällig gegen die Gefäßwände.
Zogen die Forscher das Gefäß jedoch hinaus aufs offene Wasser, begannen die Würfelquallen gezielt auf die Mangroven zuzuschwimmen. Das änderte sich wiederum, sobald ein weißes Laken die Sicht auf die Baumkronen verdeckte oder die Tiere mehr als acht Meter von den Mangroven entfernt waren – dann verloren sie zunehmend die Orientierung. Rechnungen belegten, dass ab acht Meter Entfernung die Mangroven aus dem Blickfeld der Quallen verschwinden. (lf)
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