Entomologie: Wüstenameisen orientieren sich am Duft der Heimat
Die Wüstenameise Cataglyphis fortis verläuft sich auf ihrem Nachhauseweg nicht, weil sie einer charakteristischen Duftspur folgt. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena konnten damit zeigen, dass diese Insekten nicht nur visuell wahrnehmbare Landmarken, sondern zusätzlich auch lokale Gerüche für ihr Navigationssystem nutzen.
In ihren Feldexperimenten trainierten sie die Ameisen dann, Düfte zu erkennen, die einen versteckten Nesteingang markierten. Die Insekten lernten, ihre Behausung mit einem einzigen Duft zu assoziieren, und unterschieden diesen "Trainingsduft" von anderen Gerüchen. Sie konnten ihn sogar aus einer Mischung von insgesamt vier Stoffen heraus erkennen – allerdings verhielten sie sich dann weniger zielorientiert. Ihre Orientierungsleistungen waren trotzdem immer noch deutlich besser als in Kontrollversuchen ohne jeden Duft.
Die meisten Ameisenarten verlassen sich dagegen eher auf selbst produzierte Pheromonspuren denn auf örtliche Düfte. Für Cataglyphis sind Pheromone jedoch wohl keine wirkliche Alternative, da diese im heißen Wüstensand nur sehr kurzlebig wären. Das könnte zumindest der Grund dafür sein, warum sich diese Ameisen in der Regel lieber auf stabile, bereits vorhandene Landmarken verlassen.
Cataglyphis fortis lebt in den unwirtlichen Salzwüsten Tunesiens in unterirdischen Bauten, die nur zwei Zentimeter kleine Löcher im Wüstenboden als Eingang haben. Um sie zu finden, nutzt das Insekt einen Sonnenkompass, einen Wegstreckenintegrator – das Tier zählt quasi seine Schritte – und die optische Erkennung von Landmarken, die in der Wüste jedoch rar gesät sind. Kathrin Steck, Bill Hansson und Markus Knaden haben nun mit Hilfe der Gaschromatografie zusätzlich einige Duftstoffe identifiziert, die für den Lebensraum einer Wüstenameise eine ganz spezifische Kennung darstellen.
In ihren Feldexperimenten trainierten sie die Ameisen dann, Düfte zu erkennen, die einen versteckten Nesteingang markierten. Die Insekten lernten, ihre Behausung mit einem einzigen Duft zu assoziieren, und unterschieden diesen "Trainingsduft" von anderen Gerüchen. Sie konnten ihn sogar aus einer Mischung von insgesamt vier Stoffen heraus erkennen – allerdings verhielten sie sich dann weniger zielorientiert. Ihre Orientierungsleistungen waren trotzdem immer noch deutlich besser als in Kontrollversuchen ohne jeden Duft.
Die meisten Ameisenarten verlassen sich dagegen eher auf selbst produzierte Pheromonspuren denn auf örtliche Düfte. Für Cataglyphis sind Pheromone jedoch wohl keine wirkliche Alternative, da diese im heißen Wüstensand nur sehr kurzlebig wären. Das könnte zumindest der Grund dafür sein, warum sich diese Ameisen in der Regel lieber auf stabile, bereits vorhandene Landmarken verlassen.
© MPI für chemische Ökologie
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