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Yellowstone: Was Dürre mit Geysiren macht

Der Yellowstone-Nationalpark ist berühmt für seine Geysire. Einer der größten davon fiel in der jüngeren Vergangenheit aber immer wieder trocken: wenn Dürren zu lange andauerten.
Touristen beobachtend en Steamboat Geyser, der gerade ausbricht
Der Steamboat Geyser gehört zu den größten Welt, aber er fiel regelmäßig in der Vergangenheit trocken.

Bis zu 115 Meter hoch und 90 Minuten lang kann der Steamboat-Geysir im Yellowstone-Nationalpark seine Wasserfontäne sprühen. Das macht ihn zu einem der größten und stärksten Geysire der Erde. Doch schon kleine negative Abweichungen von den normalen Regenmengen, die über längere Zeiträume auftreten, bringen ihn zum Erliegen. Das zeigt eine Studie von Shaul Hurwitz vom United States Geological Survey (USGS) und seinem Team in »Geochemistry, Geophysics, Geosystems«. Angesichts der prognostizierten trockeneren Zukunft der Region sind das keine guten Aussichten für das Naturphänomen und den Tourismus, der darauf basiert.

Geysire benötigen ganz bestimmte Bedingungen, um sich zu bilden: eine Wasserquelle, Wärmezufuhr und die richtigen geologischen Voraussetzungen. Längere Trockenheit kann dieses Gleichgewicht stören und Geysire zum Erliegen bringen. Hurwitz und Co haben daher versteinerte Bäume im Umfeld des Geysirs untersucht, um Aktivitätsphasen zu ermitteln. Denn anders als beim weltberühmten Old Faithful, der sehr regelmäßig ausbricht, können die Intervalle bei Steamboat zwischen drei Tagen und 50 Jahren liegen.

Sobald Steamboat ausbricht, besprüht er seine Umgebung mit Kieselsäure. Sie kristallisiert aus und überzieht die Bäume im Umfeld mit einer Mineralschicht. Diese tötet auf Dauer die Gewächse ab und verhindert oder verzögert zumindest ihre Zersetzung, wobei die Holzstruktur erhalten bleibt. Während die im Yellowstone vorherrschenden Kiefern nach dem Absterben innerhalb weniger Jahrzehnte zerfallen, bleiben die versteinerten Bäume über Jahrhunderte erhalten und erlauben so einen Blick in die Vergangenheit.

Mit Hilfe der Radiokarbondatierung fand die Arbeitsgruppe heraus, dass sich die Baumproben um drei Zeiträume gruppieren: Ende des 15., Mitte des 17. und Ende des 18. Jahrhunderts. Das Wasser aus dem Geysir ist reich an Kieselsäure, und wenn diese ausfällt, verstopft sie die Bahnen, die den Bäumen Atmung, Fotosynthese und Wachstum ermöglichen, erklärt Hurwitz: »Für uns ist das ein Hinweis, dass es keine Eruptionen gibt, wenn die Bäume in der Nähe des Hügels wachsen.«

Die drei Perioden des Baumwachstums in der Nähe des Geysirs glichen die Forscher mit regionalen Klimaaufzeichnungen ab: In derselben Zeit, in der die Bäume wuchsen, traten gleichermaßen Dürren auf. Sie verringerten höchstwahrscheinlich die lokale Wasserversorgung so stark, dass die anspruchslosen Bäume zwar noch wachsen, aber Steamboat nicht mehr ausbrechen konnten. Diese Phasen dauerten jedoch nicht lange an.

»Im Fall von Steamboat haben wir keine Baumreste aus verkieseltem Holz gefunden, die mehr als 10 oder 20 Jahresringe aufwiesen, was für uns darauf hindeutet, dass die Bäume in diesem Gebiet nie groß geworden sind«, so Hurwitz. »Es gab also in der jüngeren Vergangenheit keinen längeren Zeitraum von mehreren Jahrzehnten oder Jahrhunderten mit kontinuierlichem Wachstum.«

Angesichts der steigenden Durchschnittstemperaturen und längeren Dürreperioden im Westen Amerikas könnte sich die Aktivität der Geysire im Yellowstone allerdings bald wieder verringern. »Die Geysire brechen seltener aus, und einige von ihnen könnten sogar komplett ausfallen«, sagte Hurwitz. Das sei auch für den lokalen Tourismus keine gute Nachricht, denn viele Menschen kommen, weil sie die Geysire sehen wollen.

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