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Persönlichkeit: Zeig mir dein Studienfach, und ich sag dir, wer du bist

Was verrät die Wahl des Studienfachs über die Persönlichkeit? Tatsächlich mehr, als man glaubt, wie eine psychologische Übersichtsarbeit nun zeigt.
Studenten in einem Hörsaal bei einer Klausur

Physik- und Informatikstudenten sind Nerds, BWLer kommen am liebsten im Polohemd zur Uni und tragen ihre Nase ähnlich hoch wie angehende Juristen – Klischees über Studenten gibt es wie Sand am Meer. In der Realität lassen sich die Vertreter ganzer Fachdisziplinen natürlich nicht so leicht über einen Kamm scheren. Verschiedene Studienrichtungen scheinen aber tatsächlich unterschiedliche Persönlichkeiten anzuziehen. Das berichtet nun zumindest Anna Vedel von der dänischen Universität Aarhus.

Die Psychologin wertete insgesamt zwölf Studien aus, die sich mit mehr als 13 000 Studierenden verschiedener Fachrichtungen und deren Charaktereigenschaften beschäftigten. Kunststudenten, Geisteswissenschaftler und angehende Psychologen, so das Ergebnis der Untersuchung, sind im Vergleich zu Kommilitonen aus anderen Disziplinen zum Beispiel im Schnitt besonders neurotisch und damit emotional eher labil. Dafür sind sie aber auch besonders offen für Erfahrungen, ebenso wie Studierende der Politikwissenschaften. Letztere zeichnen sich zudem oft durch ein hohes Maß an Extraversion und Kontaktfreudigkeit aus, ebenso Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler sowie Mediziner. Verträglich sind diese Studentengruppen – mit Ausnahme der Mediziner – im Schnitt allerdings eher nicht. Kunststudenten und Geisteswissenschaftler dagegen nehmen es mit der Gewissenhaftigkeit nicht so genau.

Ein Teil der beobachteten Unterschiede ist vermutlich auch auf die Männer- und Frauenquoten in den jeweiligen Studiengängen zurückzuführen, schreibt Vedel in ihrer Arbeit. So seien etwa viele Psychologiestudierende weiblich, gleichzeitig bekämen Frauen in Persönlichkeitstests auch häufiger hohe Werte für Neurotizismus, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit attestiert. Alle Charakterunterschiede ließen sich damit aber nicht erklären. Zwei der Studien, die die Persönlichkeitsmerkale der Probanden bereits direkt zu Beginn ihres Studiums erfassten und zu ähnlichen Ergebnissen kamen wie die anderen Untersuchungen, deuten zudem darauf hin, dass es nicht erst Studienfach und Kommilitonen sind, die den Charakter der Studierenden schließlich formen: Bestimmte Persönlichkeiten scheinen sich tatsächlich stärker für verschiedene Disziplinen zu begeistern.

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