News: Zellteilung ohne Notbremse
Um zu überprüfen, ob Krebs bei Menschen mit der Funktionsfähigkeit dieser Gene zusammenhängt, haben sich Forscher der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore und der Case Western Reserve University in Cleveland auf das Hefe-Gen BUB1 konzentriert, das ein menschliches Äquivalent besitzt, nämlich hBUB1. Sie suchten dann nach hBUB1-Mutationen in krebsbefallenen Enddarm-Zellen. Nachdem sie zwei Mutationen gefunden hatten, fügten sie diese mutierten Allele in Zellen ein, die eine normale Anzahl von Chromosomen besaßen. Dadurch wurde die Steuerung der Mitose gestört, wie die Forscher in der Ausgabe von Nature vom 19. März 1998 berichten. "Nur eine einzige defekte Kopie ist erforderlich, damit die Überwachung der Chromosomenstabilität nicht funktioniert", fügt Daniel Cahill von der Johns Hopkins University hinzu.
Die Erkenntnisse über hBUB1 zeigen, wie wichtig regulierende Gene zur Unterdrückung von Tumoren sind, sagt Terry Orr-Weaver, Genetikerin am Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge, Massachusetts. Außer hBUB1 sind jedoch noch mindestens zwei weitere BUB-Gene daran beteiligt, die Zellteilung zu bremsen, sowie drei Gene mit Namen MAD und eines, welches als MPS bezeichnet wird, fügt sie hinzu. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, daß eine Störung einer einzelnen Komponente des Systems zu defekten Chromosomen und so zu Krebs führen kann.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.