News: Zerfall im Blick
Da sich die Reaktion des Enzyms innerhalb von Mikrosekunden vollzieht, hofften die Wissenschafter darauf, den Prozess durch eine Serie blitzschneller Röntgen- Schnappschüsse verfolgen zu können. Bei genauerer Betrachtung der Bilder wurde den Forschern jedoch klar, dass sie erstmals Zeugen einer dreidimensionalen Aufnahme von einem durch Strahlung verursachten Zerfall spezifischer chemischer Bindungen in dem Protein geworden waren. Nachfolgende Untersuchungen zeigten, dass im Gegensatz zur bisherigen Auffassung Strahlenschäden sehr spezifisch sein können und spezielle Bindungen und Enzym-Substanzen extrem anfällig für die Strahlen sind.
Organismen werden ständig potentiell schädlichen Strahlen ausgesetzt – ob durch Sonnenlicht, radioaktive Materialien oder medizinische Röntgenstrahlen. Solche Strahlen sind hochdosiert eine häufige Ursache für Krebs und Geburtsfehler. Nach Angaben von Joel Sussman vom Weizmann Institut ist die "Fähigkeit, spezifische, durch Strahlung verursachte Schäden in einer Versuchsanordnung sichtbar zu machen, ein wichtiges diagnostisches Werkzeug zur Entwicklung pharmakologischer Mittel zum Schutz vor Strahlenschäden."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 28.9.1999
"Ein Röntgenblick auf Ribosomen" - Spektrum Ticker vom 5.5.1998
"Wegweiser zu besseren Alzheimer-Medikamenten"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.