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Arktis: Zeugnisse einer verschollenen Expedition

Sankt Anna" im Hafen von Sankt Petersburg
Das Packeis der Arktis hatte das Schiff der Expedition fest im Griff. Bevor die "Sankt Anna" unterging, hatten elf der 24 Männer beschlossen, das Schiff zu verlassen um sich auf Franz-Josef-Land zu retten. Nur zwei überlebten und konnten schließlich gerettet werden. Walerian Albanow war einer von ihnen und beschrieb später in seinen Memoiren seinen Überlebenskampf in der arktischen Kälte.

Die "Sankt Anna" im Hafen von Sankt Petersburg ... | ... vor der geplanten Durchsegelung der Nordostpassage.
Er war 1912 in Sank Petersburg an Bord der "Sankt Anna" gegangen. Ihr Ziel: Die Durchsegelung der Nordostpassage – des direkten Wegs von Europa nach Ostasien durch das Nordpolarmeer.

Nun entdeckten russische Forscher an der Küste der nur 900 Kilometer vom Nordpol entfernten Franz-Josef-Lands die sterblichen Überreste eines der Schiffbrüchigen sowie einige derer Habseligkeiten: Eine Armbanduhr, einen Löffel, ein Messer, Schneeschuhe und eine selbst gebastelte Sonnenbrille aus dem Glas einer Rumflasche. Außerdem fanden sich fünf Seiten eines Tagebuchs: "Heute bekamen wir unsere letzte Tabakration. Streichhölzer haben wir auch fast keine mehr", schrieb da einer der Männer im Jahr 1913.

Das Franz-Josef-Land ... | ... aus Satellitenperspektive.
Mit etwa 14.000 Kilometern ist die Nordostpassage der kürzeste Seeweg zwischen Sankt Petersburg und Japan. Die damals einzige Route durch den Suez-Kanal, ist 23.000 Kilometer länger. In den 1930er Jahren schaffte es ein Schiff erstmals, sie zu durchqueren. Eine schlechte Nachricht für Eisbären aber eine gute für die Wirtschaft unserer Zeit: In Folge der Erderwärmung könnte die Passage in Zukunft vor allem von Öltankern stärker genutzt werden.

Christine Baumgartner

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