Tierische Intelligenz: Zielbewusst
Seit rund 15 000 Jahren ist der Hund ein treuer Freund und Helfer des Menschen und verblüfft immer wieder durch unerwartete kognitive Leistungen. Auch Nachahmen ist bei ihnen weit mehr als stures Nachäffen.
Die Intelligenz macht's – sie soll den Menschen vom Tier unterscheiden. Ein Beispiel: Der Mensch ist in der Lage, die Handlungen anderer Personen so weit zu analysieren, dass er das Ziel der Aktion durchschaut. Und das schon im zarten Babyalter. Denn die Kleinen achten bereits peinlichst darauf, warum jemand anderes etwas genau so macht, wie er es tut. Je nach Situation wählen sie dann beim Nachahmen auch mal eine praktischere Vorgehensweise, um ihr Ziel zu erreichen.
Beobachten sie einen Erwachsenen dabei, wie er mit der Stirn ein Licht anmacht, ist ihnen das viel zu umständlich – sie nehmen lieber die Hand zu Hilfe, um Licht zu machen. Das tun sie allerdings nur dann, wenn der Erwachsene bei seiner Vorführung seine Hände anderweitig beschäftigt. Hat er jedoch seine Hände frei und könnte daher den Schalter auch mit der Hand erreichen, betätigen die Babys den Lichtschalter genau wie der Vorführende mit dem Kopf – diese umständliche Technik musste ja wohl einen verborgenen Sinn haben.
Tieren wird diese Fähigkeit, das Ziel einer beobachteten Handlung zu erkennen, gemeinhin abgesprochen. Dennoch erweisen sich manche unter ihnen in dieser Beziehung als äußerst gelehrig, wie Friederike Range von der Universität Wien zusammen mit ihrem Team nun herausfand.
Auch Hunde sind demnach sehr wohl in der Lage, das Ziel einer Handlung eines Artgenossen zu erkennen und die Aktion selektiv nachzuahmen. Nun gilt es herausfinden, ob dieses Verhalten spezifisch für Hunde ist und ob womöglich die Domestikation des Hundes durch den Menschen eine Rolle spielt. Schließlich ist der Hund dank der Zucht mit dem Ziel, mit dem Menschen kommunizieren zu können, wie kein anderes Tier ein Meister darin, Zeichen von Menschen zu erkennen und verstehen. Und über den Begriff "Intelligenz" lässt sich bekanntlich trefflich streiten.
Beobachten sie einen Erwachsenen dabei, wie er mit der Stirn ein Licht anmacht, ist ihnen das viel zu umständlich – sie nehmen lieber die Hand zu Hilfe, um Licht zu machen. Das tun sie allerdings nur dann, wenn der Erwachsene bei seiner Vorführung seine Hände anderweitig beschäftigt. Hat er jedoch seine Hände frei und könnte daher den Schalter auch mit der Hand erreichen, betätigen die Babys den Lichtschalter genau wie der Vorführende mit dem Kopf – diese umständliche Technik musste ja wohl einen verborgenen Sinn haben.
Tieren wird diese Fähigkeit, das Ziel einer beobachteten Handlung zu erkennen, gemeinhin abgesprochen. Dennoch erweisen sich manche unter ihnen in dieser Beziehung als äußerst gelehrig, wie Friederike Range von der Universität Wien zusammen mit ihrem Team nun herausfand.
Die Wissenschaftler stellten Hunden vor eine ähnliche Aufgabe wie die Babys beim Lichtschalter: Die Tiere sollten einen Hebel betätigen, um an eine Belohnung heranzukommen. Normalerweise nutzen Hunde dafür das Maul, wie eine Gruppe von Hunden zeigte, die diesen Auftrag durchzuführen hatten. Zwei weitere Hundegruppen bekam jedoch zunächst eine Anleitung, wie die Aufgabe zu lösen ist. Ihnen zeigte eine speziell trainierte Hündin eine für Hunde eher ungewöhnliche Methode: Sie betätigte den Hebel statt mit dem Maul mit ihrer Pfote und bekam so ihr Leckerli. Dabei hielt sie bei einer Gruppe von Hunden einen Ball im Maul, bei einer anderen Gruppe hingegen hatte sie ihr Maul frei.
Als nun die Testhunde an der Reihe waren und sie nach dieser Einweisung den Hebel betätigen sollten, gingen die beiden Gruppen unterschiedlich vor: Nahezu alle Hunde der Gruppe, bei der die Demo-Hündin einen Ball im Maul hatte, nutzten die bequeme Technik und zogen mit dem Maul an dem Hebel. Die Tiere hatten also offensichtlich begriffen, dass sie den Hebel betätigen mussten und entschieden sich, da der Vorführdame die einfache Methode – die Betätigung per Maul – wegen des Balls ganz eindeutig verwehrt war, für die ihnen angenehmere Vorgehensweise, um ihr Ziel zu erreichen.
Hatte die Vorführerin bei ihrer Demonstration jedoch das Maul frei, ahmten die Testhunde ihre Technik nach: Sie verzichteten auf die bequeme Maul-Taktik und zogen mit der Pfote am Hebel – sie vermuteten offensichtlich, dass es einen wichtigen Grund dafür gab, dass die Vorführdame eben nicht das Maul benutzte.
Auch Hunde sind demnach sehr wohl in der Lage, das Ziel einer Handlung eines Artgenossen zu erkennen und die Aktion selektiv nachzuahmen. Nun gilt es herausfinden, ob dieses Verhalten spezifisch für Hunde ist und ob womöglich die Domestikation des Hundes durch den Menschen eine Rolle spielt. Schließlich ist der Hund dank der Zucht mit dem Ziel, mit dem Menschen kommunizieren zu können, wie kein anderes Tier ein Meister darin, Zeichen von Menschen zu erkennen und verstehen. Und über den Begriff "Intelligenz" lässt sich bekanntlich trefflich streiten.
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