Schutz vor Nervenleiden wie der Parkinson- oder der Alzheimerkrankheit verspricht ein Abbauprodukt des Nikotins, das Forscher vom Medical College of Georgia bei der Jahrestagung der Society for Neuroscience in New Orleans vorstellten.

Der Cotinin genannte Metabolit verbessere ebenso wie Nicotin die Aufmerksamkeit und das Erinnerungsvermögen, erzeuge aber keine Abhängigkeit und weise auch nicht andere Nebenwirkungen des Nicotins auf, sodass er auch für langfristige Therapien geeignet scheint. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass Cotinin länger im Körper bleibt und wirksam ist als Nicotin.

Jerry Buccafusco und seine Mitarbeiter wurden auf den Metaboliten aufmerksam, als sie den Effekt von Nicotin auf das Gedächtnis von Affen untersuchten: Zu einem Zeitpunkt, bei dem sich schon längst kein Nicotin mehr im Körper befand, zeigten die Tiere dennoch ein verbessertes Erinnerungsvermögen.

Auch für die Behandlung psychischer Störungen wie etwa Schizophrenie könnte der Wirkstoff eingesetzt werden. Nach Ansicht der Forscher stellt Cotinin zudem eine interessante Grundlage für die Entwicklung weiterer synthetischer Wirkstoffe dar, die sich von dem natürlich vorkommenden Stoff ableiten lassen.