Hyponatriämie: Zu viel Wasser trinken ist ungesund
Bei heißen Temperaturen sollte man generell zwar auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – in Extremfällen kann man aber durchaus auch zu viel Wasser trinken und daran sogar sterben. Vor diesem schweren Sonderfall einer "trainingsassoziierten Hyponatriämie" warnt nun ein Mediziner aus den USA: Sie kann bei Extremsportlern vorkommen, die beim Wettkampf zu viel Wasser zu sich nehmen.
Die belastungsbedingte "Untersalzung" ist eine spezielle Form der Verdünnungsnatriämie, die entsteht, wenn das in Massen zugeführte Wasser zu wenig Salz enthält: Dadurch wird die Natriummenge im Blut stark verdünnt. Bei Marathonläufern kommt das in leichterer Form recht häufig vor, sie berichten dann von Symptomen wie bei einem Hirnödem, also Kopfschmerzen, Übelkeit und Zittern. Zuletzt waren in den USA 2014 zwei völlig gesunde 17-jährige Footballspieler aber sogar daran gestorben. Eines der Opfer hatte in der irrigen Annahme, Muskelkrämpfe so verhindern zu können, 16 Liter Wasser getrunken. Weitere tragische Einzelfälle ereigneten sich bei Amateursportlern und beim Yoga.
Zur Vorbeugung empfehlen Experten, auch beim Ausdauersport nicht vor dem und über den Durst zu trinken. Gängige "isotonische" Elektrolytgetränke können dabei die schädliche Natriumverdünnung nicht verhindern, weil sie oft eher Zucker als Salz und ohnehin einen niedrigeren Natriumgehalt als das Blut aufweisen. Zudem ergaben Studien, dass eine leichte Dehydration also Austrockung vom Körper eines trainierten Menschen recht gut vertragen wird. Erst bei stärker werdendem Durstgefühl zu trinken, sei daher ein guter Rat, erklärt der Nierenexperte und Sportmediziner Mitchell Rosner.
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