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Zoologie: Zugiges Nest verbessert Milchqualität des Rothörnchens

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Forscher der McGill University in Quebec haben herausgefunden, dass Rothörnchen bei Hitzestress die Wärmedämmung ihrer Nester reduzieren oder in einen kühleren Unterschlupf umziehen. Dies sei auch dringend notwendig, um die Qualität der Muttermilch zu erhalten und die Wärmebelastung der Jungen zu verringern, berichtet das Team um Murray Humphries.

Kuschelig und warm | Ein Wurf neugeborener Rothörnchen in einem Nest aus trockenem Gras in Yukon, Kanada. Da die Kleinen noch kein Fell haben, muss der Unterschlupf ganz besonders gut isoliert sein.
Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 45 Nester des Gemeinen Rothörnchens Tamiasciurus hudsonicus, das gar nicht rot, sondern eher bräunlich gefärbt ist und in Kanada, Alaska und den nördlichen USA beheimatet ist. Im kanadischen Territorium Yukon zählten und wogen die Forscher Jungtiere in den Hörnchennestern. Kurze Zeit später fand das Team die Unterschlupfe verlassen vor, da Rothörnchen in ihren Territorien mehrere Kobel bewohnen und die Jungen nach der Störung routinemäßig in ein Zweitnest überführen. Die Wissenschaftler nutzten die Chance und untersuchten den Isolierungsgrad der Leerstände. Dazu hängten sie eine mit heißem Wasser gefüllte Flasche in das Nest und verglichen deren Abkühlung mit einer vergleichbaren Flasche unter freiem Himmel.

Humphries und Kollegen stellten fest, dass Nester mit älteren Jungtieren schlechter isoliert waren. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Rothörnchen Isoliermaterial auslagern oder in einen kühleren Bau umziehen, wenn der Nachwuchs Fell bekommt. Das Haarkleid schützt die Jungen vor dem Auskühlen, so dass ihre Körpertemperatur das Nest zusätzlich aufheizt. Ohne eine Anpassung des Unterschlupfs würde die Innentemperatur steigen und sich negativ auf die Qualität der Muttermilch auswirken, so Humphries. (ne)
  • Quellen
Guillemette, C. et al.: Lactating red squirrels experiencing high heat load occupy less insulated nests. In: Royal Society Journal Biology Letters 10.1098/rsbl.2008.0592, 2008

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