Direkt zum Inhalt

News: Zwei Asteroiden für den Vorbeiflug von Rosetta ausgewählt

Das wissenschaftliche Team der Rosetta-Mission hat sich auf zwei Asteroiden festgelegt, an denen die Sonde auf ihrem Weg zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko vorbeifliegen soll, wie die ESA heute mitteilte. Die beiden Zielobjekte, Steins und Lutetia, liegen im Asteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter.

Es war von vorneherein geplant, dass die Sonde auf ihrer zehnjährigen Reise ein oder zwei Asteroiden einen Besuch abstatten wird, doch die Auswahl der Himmelskörper konnte erst nach ihrem Start und der Überführung in die interplanetare Umlaufbahn getroffen werden. Denn erst zu diesem Zeitpunkt stand fest, wie viel Treibstoff noch für Umwege zur Verfügung steht.

Asteroiden sind wie Kometen Überbleibsel aus dem frühen Sonnensystem, bewegen sich jedoch anders als die "Schweifsterne" im Wesentlichen auf mehr oder minder stabilen Umlaufbahnen zwischen Mars und Jupiter im so genannten Asteroidengürtel. Außerdem bestehen die Kleinplaneten in erster Linie aus Gesteinsmaterial und nicht wie Kometenkerne aus einem lockeren Konglomerat verschiedener Eissorten und Staubpartikel. Asteroiden kommen in einer Vielzahl unterschiedlicher Formen und Größen vor.

Steins ist relativ klein mit einem Durchmesser von einigen wenigen Kilometern. Am 5. September 2008 soll Rosetta in rund 1700 Kilometer Entfernung an diesem Kleinplaneten mit der Katalognummer 2867 vorbeifliegen. Die Relativgeschwindigkeit ist bei dieser Annäherung vergleichsweise gering: Mit 9 Kilometern pro Sekunde soll die Sonde den Planetoiden passieren.

Lutetia ist ein deutlich größerer Brocken von rund 100 Kilometern Durchmesser. Auf dem zweiten Flug durch den Asteroidengürtel soll Rosetta diesen Asteroiden am 10. Juli 2010 in rund 3000 Kilometern Entfernung mit 15 Kilometern pro Sekunde passieren.

Während den beiden Vorbeiflügen soll Rosetta sowohl Fotos der Himmelskörper schießen wie auch mit den wissenschaftlichen Instrumenten an Bord ihre Masse und Dichte bestimmen, um auf diese Weise mehr über ihre Zusammensetzung in Erfahrung zu bringen. Auch die Oberflächentemperatur sowie mögliche Gas- und Staubkonzentrationen sollen gemessen werden. Im Grunde handelt es sich also um eine Art Generalprobe für die Ankunft beim Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko im August 2014.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.