Lernen: Zwei Fäuste für ein Heureka
Einfache Körperbewegungen verändern unsere Hirnaktivität – und so auch die Gedächtnisleistung. Ein Experiment von Lernpsychologen ergab: Ballt man die rechte Hand zur Faust, fällt es leichter, neue Erinnerungen abzuspeichern; spannt man dagegen die linke Hand an, kann man Informationen besser aus dem Gedächtnis abrufen.
Forscher um Ruth Propper von der Montclair State University in New Jersey (USA) baten ihre Versuchspersonen, sich eine lange Wortliste einzuprägen, um sie kurze Zeit später möglichst vollständig wiederzugeben. Jeweils vor der Lern- und Abrufphase pressten die rechtshändigen Probanden einen Gummiball 90 Sekunden lang mit der Rechten fest zusammen. Eine andere Gruppe drückte beide Male mit der Linken zu, weitere wechselten jeweils zwischen rechter und linker Hand.
Das erstaunliche Resultat: Wer die Faust vor dem Einprägen rechts und vor der Wiedergabe links geballt hatte, konnte sich im Schnitt an mehr Begriffe erinnern als alle anderen Versuchspersonen. Messungen per Elektroenzephalografie (EEG) hatten zuvor gezeigt, dass einseitiges Fäusteballen die neuronale Aktivität der gegenüberliegenden Hirnhälfte steigert. Die Forscher vermuten, dass der linke Frontallappen vor allem am Abspeichern von Informationen beteiligt ist, während der rechte zum Abruf von Erinnerungen beiträgt.
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