News: Zwei Welten, eine Sonne
Mit nur 7,5 Zentimetern Kantenlänge und 60 Gramm Gewicht wird das historische Chronometer etwa die Ausmaße einer Computerdiskette haben. Es wird aus Aluminium gefertigt, mit schwarz und gold anodisierten Oberflächen. Die Meßoberseite besteht aus einem speziellen Silikongummi. Die Farben und Markierungen werden später genutzt, um die Pancam genannte Panorama-Kamera zu kalibrieren. An den Seiten sowie auf der Oberfläche werden Schriftzüge und Zeichnungen eingraviert und -geätzt. Die schwarzen und weißen Ringe stellen die Umlaufbahnen von Erde und Mars dar, ein blauer, beziehungsweise roter Punkt geben die Positionen der Planeten zum Zeitpunkt der Landung der Sonde im Jahr 2002 wieder. Der zentrale Schattenstab ist zum Teil goldgefärbt und repräsentiert die Sonne.
Auf der Uhr ist das Wort "Mars" in verschiedenen Sprachen zu lesen, als Zeichen der unterschiedlichen Kulturen. Die Wahl fiel auf Arabisch, Bengalisch, Braille, Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Hawaiisch, Hebräisch, Hindi, Inuktikuk, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Lingala, Malayisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Thailändisch, womit die Sprachen von mehr als drei Vierteln der Erdbevölkerung abgedeckt sind. Hinzu kommen Altsumerisch und die Sprache der Maya, da der Mars in diesen beiden Kulturen eine besondere Rolle einnahm.
Die Strichzeichnungen an den Seitenflächen stammen von Kindern. Der Künstler Jon Lomberg hat sie so mit anderen Weltraum-Motiven kombiniert, daß sie den optimistischen Aussagen des Textes entsprechen.
Die einzelnen Ideen für den Entwurf stammten von Schulkindern aus den gesamten USA. Doch bis die fertige Sonnenuhr wirklich zum Mars startet, vergeht noch etwas Zeit. Der Start für den Mars Surveyor 2001, dessen Landeeinheit die Uhr tragen soll, erfolgt erst in zwei Jahren. Nach der Landung überprüfen Wissenschaftler mit Hilfe der Pancam die genaue Orientierung der Sonnenuhr und veröffentlichen im Internet die aktuellen Aufnahmen des Chronometers, versehen mit einer Computergrafik, die es jedem erlaubt, die genaue Marszeit von Zuhause aus festzustellen.
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.