Erneuerbare Energien: Zweiblättrige Windkraftanlagen stehen womöglich vor Rückkehr
Mehrere große Windkraftfirmen setzen offenbar auf einen Typ von Windkraftanlage, der noch vor Kurzem als technisch ungünstig galt: Turbinen mit nur zwei Rotorblättern. Wie das Magazin "Technology Review" berichtet, sind Tests für entsprechende Windparks geplant. Vor allem im Offshore-Betrieb seien die Varianten mit nur zwei Blättern effektiver und günstiger. Die chinesische Firma Ming Yang Wind Power hat jetzt die bislang umfangreichste Erprobung angekündigt.
Experten schätzen, dass zweiblättrige Anlagen bis zu 20 Prozent billiger in Herstellung und Installation sind. Beispielsweise lassen sich die Doppelpropeller am Boden montieren und zusammengebaut transportieren. Bedeutendster Vorteil ist jedoch der geringere Materialaufwand und – dadurch bedingt – das verminderte Gewicht. Entsprechend geringer sind auch die Kräfte, die die Anlage aushalten muss. Zu den Nachteilen zählt die höhere Lautstärke, die jedoch auf offenem Meer weniger stark ins Gewicht fällt.
Bislang haben technische Probleme den Einsatz zweiblättriger Anlagen verhindert. Diese zu lösen, sei immer noch eine große Herausforderung, heißt es in dem Bericht. Bei früheren Versuchen zeigte sich beispielsweise, dass die Rotorblätter unter ungünstigen Bedingungen abspringen können und dabei den Turm treffen. Unter anderem daran waren frühere Versuche, die Technik durchzusetzen, gescheitert.
Neben Ming Yang Wind Power investieren noch andere Firmen in die Zweiblatttechnik, darunter Hitachi und Fuji Heavy in einem Gemeinschaftsprojekt. Die niederländische Windkraftfirma 2-B Energy plant, zwei Zweiblattanlagen mit jeweils sechs Megawatt vor der schottischen Küste zu installieren.
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