Kognitionsforschung: Zweisprachigkeit macht geistig flexibler
Kinder, die bilingual aufwachsen, lernen zwei Sprachen in derselben Zeit, die Altergenossen für den Erwerb einer einzigen brauchen. Wie schaffen sie das? Das fragten sich Ágnes Kovacs und Jacques Mehler von der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati in Triest. Auf der Suche nach einer Antwort verglichen sie die kognitiven Leistungen von bilingualen und monolingualen Einjährigen. Dabei stellten sie fest, dass es den Kindern aus zweisprachigem Elternhaus leichter fällt, Regelmäßigkeiten in Lautfolgen zu erkennen und zu verallgemeinern.
Für den Test setzten die Forscher die Kinder vor einen Computerbildschirm und spielten ihnen ein dreisilbiges, sinnloses Wort vor. Dieses hatte entweder die Sequenz AAB (beispielsweise "lo-lo-ba") oder ABA (entsprechend "lo-ba-lo"). Unmittelbar danach erschien je nach der zuvor gehörten Wortstruktur auf der rechten oder der linken Seite des Bildschirms ein Spielzeug. Das wiederholte sich mehrere Male. Dann bekamen die Kleinen ein neues Wort mit analoger Struktur, aber anderen Silben zu hören. Diesmal erschien kein Spielzeug auf dem Schirm. Die Forscher beobachteten, wohin die jungen Versuchsteilnehmer in Erwartung des Bildes schauten, nachdem sie das Wort gehört hatten. Wie sich zeigte wählten die zweisprachigen öfter die korrekte Richtung. Demnach konnten sie nicht nur die Struktur einer Lautfolge erkennen und mit der Position des Spielzeugs in Verbindung bringen, sondern diese Erkenntnis auch verallgemeinern und auf eine neue Lautfolge übertragen. Das verrät nach Ansicht der Forscher eine höhere geistige Flexibilität.
Andreas Baumann
Für den Test setzten die Forscher die Kinder vor einen Computerbildschirm und spielten ihnen ein dreisilbiges, sinnloses Wort vor. Dieses hatte entweder die Sequenz AAB (beispielsweise "lo-lo-ba") oder ABA (entsprechend "lo-ba-lo"). Unmittelbar danach erschien je nach der zuvor gehörten Wortstruktur auf der rechten oder der linken Seite des Bildschirms ein Spielzeug. Das wiederholte sich mehrere Male. Dann bekamen die Kleinen ein neues Wort mit analoger Struktur, aber anderen Silben zu hören. Diesmal erschien kein Spielzeug auf dem Schirm. Die Forscher beobachteten, wohin die jungen Versuchsteilnehmer in Erwartung des Bildes schauten, nachdem sie das Wort gehört hatten. Wie sich zeigte wählten die zweisprachigen öfter die korrekte Richtung. Demnach konnten sie nicht nur die Struktur einer Lautfolge erkennen und mit der Position des Spielzeugs in Verbindung bringen, sondern diese Erkenntnis auch verallgemeinern und auf eine neue Lautfolge übertragen. Das verrät nach Ansicht der Forscher eine höhere geistige Flexibilität.
Andreas Baumann
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben