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Israel: Zweitausend Jahre alter Tunnel entdeckt

Bei Ausgrabungen in Jerusalem haben israelische Wissenschaftler einen Abwasserkanal aus der Zeit um die Geburt Christi freigelegt. Dabei handelt es sich ihrer Einschätzung nach um die ehemalige Hauptentwässerung der Stadt.

Einer Überlieferung des Geschichtsschreibers Josephus Flavius zufolge konnten einige Bewohner Jerusalems durch diesen Tunnel aus der Stadt fliehen, als ihr Aufstand gegen die römischen Besatzer im Jahr 70 n. Chr. niedergeschlagen wurde. Der jetzt entdeckte Kanal führt vom Tempelberg zum Teich von Siloah und ist an einigen Stellen mit drei Metern Höhe und einem Meter Breite tatsächlich so geräumig, dass ein Mensch darin aufrecht gehen kann. Die Wände sind aus massiven Steinquadern gebaut – mit solchen Felsplatten wurde auch die ehemalige Hauptstraße von Jerusalem gepflastert, nach der die Wissenschaftler von der Israel Antiquities Authority bei ihren Ausgrabungen ursprünglich gesucht hatten. Sie vermuten jetzt, dass der Abwasserkanal unterhalb der Straße verlief.

Im Tunnel selbst stießen die Archäologen auf Tonscherben und Münzen aus der Zeit vor dem Jahr 70, als die Römer das aufständische Jerusalem einnahmen. Die Funde untermauern den Bericht von Josephus Flavius, nach dem sich die Stadtbewohner vor ihrer endgültigen Flucht einige Zeit in dem Abwasserkanal versteckt hielten.

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