News: Zwerge mit Wirkung
Dieser Prozess hält bis heute an, wobei die Zwerggalaxien bei der Verbreitung der schweren Elemente im All offensichtlich die Hauptrolle spielen - obwohl sie nur einen winzig kleinen Beitrag zur Gesamtmasse des Universums beitragen.
Doch Zwerggalaxien sind eben klein - also massearm - und verfügen über ein dementsprechend schwaches Schwerefeld. Ergo kann Materie aus ihrem Inneren viel leichter in die Weiten des Alls entweichen. Schon eine ganze Weile sahen Forscher deshalb in ihnen die Hauptquellen der schweren Elemente im Kosmos.
Deutlichen Rückenwind bekam diese Theorie nun von seiten einer Arbeitsgruppe um Crystal Martin vom California Institute of Technology in Pasadena, die das Chandra X-ray Observatory auf die nur sieben Millionen Lichtjahre entfernte Zwerggalaxie NGC 1569 richtete. Vor zehn bis 20 Millionen Jahren ist die Galaxie vermutlich mit einer massereichen Gaswolke kollidiert, und seither brennt dort ein wahres Feuerwerk ab.
Tausende von Supernovae schleudern gigantische Mengen Sauerstoff und andere schwere Elemente in die Umgebung und heizen das Gas in ihrer Umgebung auf einige Millionen Grad auf, welches seinerseits mit Geschwindigkeiten von hunderttausenden Kilometern pro Stunde in großen Blasen aus dem Äquatorialbereich der Zwerggalaxie herausschießt.
Diese Gasblasen - so errechneten die Forscher - enthalten immerhin den Sauerstoff-, Neon-, Magnesium- und Silicium-Gehalt von rund drei Millionen Sonnen. Es ist somit gut vorstellbar, dass die zahlen- und massenmäßig unscheinbaren Zwerggalaxien einst die Zutaten für alle Materie lieferten.
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