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detektor.fm: Welche Folgen hat Lichtverschmutzung?

Nachts sind alle Katzen grau, heißt es. Stimmt gar nicht, denn heutzutage sind viele Städte und Gemeinden auch in der Nacht hell erleuchtet. Das Ergebnis: Lichtverschmutzung. Aber was genau ist das und was können wir tun?
Metropolen wie Hongkong sind hell erleuchtet - die Lichter der Stadt behindern den Blick auf die Sterne

Lichtverschmutzung steigt jährlich

Wenn die Nacht mit künstlichem Licht heller gemacht wird, als sie es eigentlich wäre, ist das Lichtverschmutzung. Es wird also das natürliche Licht, das von Sternen und Mond ausgeht, verschmutzt. Wie hoch die Lichtverschmutzung derzeit auf unserem Planeten ist, kann mit verschiedenen Messgeräten berechnet werden. Fakt ist, dass die weltweite Lichtverschmutzung jährlich um circa zehn Prozent zunimmt.

Zu viel künstliches Licht kann dabei für Ökosysteme, uns Menschen und die Tierwelt weitreichende Folgen haben. So wird der Tag-Rhythmus von allen Lebewesen gestört. Außerdem verlieren nachtaktive Vögel durch das Licht beispielsweise ihren Orientierungssinn, während andere Vögel ihr Fortpflanzungsverhalten ändern. Besonders schädlich ist das Licht auch für Insekten, wenn sie aus ihren natürlichen Lebensräumen gelockt werden und an den Lichtquellen sterben, weil diese zu heiß sind. Dabei werden nicht alle Lichtquellen benötigt.

»Allein in Europa weiß man, dass etwa ein Drittel von allen Lichtquellen, die nachts leuchten, verschwendet sind. Die brennen für nichts und niemanden. Und alleine dieser Teil entspricht einem Äquivalent von 20 Milliarden Euro Stromkosten pro Jahr.«Manuel Philipp, Physiker und Initiator der »Earth Night«

Eine Stunde Licht aus

Am 22. März findet die »Earth Hour« statt. Dabei wird weltweit in tausenden Städten und Gemeinden um 20:30 Uhr Ortszeit für eine Stunde das Licht ausgeschaltet. Seit 2007 soll hiermit ein Zeichen für Klimaschutz gesetzt werden.

Um jedoch nicht nur auf den Kilmaschutz aufmerksam zu machen, sondern eben auch auf Lichtverschmutzung, hat der Physiker Manuel Philipp 2020 die »Earth Night« ins Leben gerufen. Dabei wird jedes Jahr im September das Licht für eine gesamte Nacht ausgeschaltet.

»Wir meinen das auch so: Eine ganze Nacht lang Licht aus. Und man stelle sich mal vor, der gesamte Planet würde wirklich alles Kunstlicht in dieser Nacht abschalten, dann würde man von New York aus die Milchstraße sehen oder von Frankfurt City aus.«Manuel Philipp, Physiker und Initiator der »Earth Night«

Welche Folgen hat künstliches Licht und wie können die Umwelt und Natur nachts besser geschützt werden? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und ihre Kollegin Alina Metz. Sie hat für die neue Folge von »Mission Energiewende« mit dem Physiker Manuel Philipp gesprochen. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Lichtverschmutzung, hat einen Sternenpark und die Aufklärungs-Initiative »Paten der Nacht« gegründet.

Näheres zum Kooperationspartner LichtBlick: https://www.lichtblick.de


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