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Ambulante Medizin: Wird Deutschlands Sicherheit in den Arztpraxen verteidigt?

In Zeiten von Krisen, schlechter Kassenlage und trotz Milliarden-Sondervermögens rückt die ambulante Medizin ins Abseits – zu Unrecht, sagt KV-Lobbyist Martin Degenhardt. Im Podcast erklärt er, warum Praxen unverzichtbar für die Sicherheit der Republik sind – und wie er auf Ärzte-Bashing aus der Kassenszene reagiert.
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ÄrzteTag
Wird Deutschlands Sicherheit in den Arztpraxen verteidigt, Martin Dege
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    »Die deutschen Krankenkassen sind die größten Zechpreller der Republik!« – Martin Degenhardt, Politikchef der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) nimmt kein Blatt vor den Mund. Und seine Antwort auf jüngste Äußerungen von Uwe Klemens aus dem Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbands fällt in dieser Episode vom »ÄrzteTag«-Podcast noch deutlicher aus. Wir sprechen mit Degenhardt, der auch Geschäftsführer der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) ist, über Sondervermögen und Schuldenberge, Kriegstüchtigkeit, Wertschätzung für die Arbeit in den Arztpraxen und den ewigen Clinch mit den Krankenkassen. Und um die Frage: Warum wird die ambulante Versorgung in Deutschland so stiefmütterlich behandelt?

    Während Milliarden in Krankenhäuser und für Arzneiausgaben fließen, fühlt sich die ambulante Versorgung oft wie das fünfte Rad am Wagen, sagt Degenhardt. »Die Ausgaben pro Patient in einer Praxis liegen im Schnitt bei 716 €, in einer Klinik bei 9465 € – und trotzdem behandelt man uns wie ein Kostenproblem.« Degenhardt wünscht sich eine »ehrliche Wertschätzung« für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und fordert: »Wir müssen mitreden, wenn es um die Zukunft des Gesundheitswesens geht – und nicht nur zuschauen.«

    Die Frage, ob unser Gesundheitswesen nicht eigentlich auch zur Verteidigung gehört, beantwortet er mit Ja. Denn in einem Krisenfall müssen nicht nur Krankenhäuser, sondern auch die Praxen handlungsfähig sein. Dass dieser Aspekt in den aktuellen Investitionsdebatten kaum eine Rolle spielt, hält er für einen massiven Denkfehler.

    Der große Wunsch: Vertrauen statt Bürokratie Ein besonderes Anliegen ist ihm die Abkehr von der Überregulierung. »Ärztinnen und Ärzte werden von Krankenkassen mit Anfragen geflutet – und antworten oft aus Angst vor Regressen. Das ist Wahnsinn!« Sein Rezept: Weniger Kontrolle, mehr Vertrauen. Denn die meisten Ärzte würden ihre Arbeit aus Überzeugung machen – und nicht, um das System auszunutzen.

    Was ihn besonders auf die Palme bringt? Der Umgangston der Krankenkassen. »Ich habe von der GKV noch nie ein einfaches ‚Danke‘ gehört!« Stattdessen gäbe es vor allem Vorwürfe, Misstrauen und Blockaden. Sein Appell: »Ohne eine neue Vertrauenskultur werden wir die Gesundheitsversorgung in Deutschland nicht auf Kurs halten.«

    Martin Degenhardt spricht Klartext – und fordert eine Gesundheitsdebatte, die sich nicht nur um Krankenhäuser dreht. Sein Wunsch an Politik und Krankenkassen: Weniger Folter, mehr Anerkennung – und eine echte Partnerschaft statt Dauerkonflikt.

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