Protonentherapie: Protonenstrahlen gegen Augentumore

Protonen: Von der Beschleunigung zur Bestrahlung
In Berlin wird eine besondere Therapieform für Augentumore eingesetzt: die Protonentherapie. Schon seit mehr als 25 Jahren bietet das Helmholtz-Zentrum Berlin gemeinsam mit der Charité Berlin diese Form der Strahlentherapie an. Um die präzisen Protonenstrahlen zu erzeugen, die für die Protonentherapie benötigt werden, kommt ein Protonenbeschleuniger des Helmholtz-Zentrums Berlin zum Einsatz.
In dem Teilchenbeschleuniger erreichen Protonen mithilfe von elektrischen Feldern eine Energie von 68 Millionen Elektronenvolt – das entspricht umgerechnet etwa 40 Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Der erzeugte Protonenstrahl kann individuell angepasst und anschließend auf die Tumorzellen gerichtet werden. Protonenstrahlen eignen sich besonders für die Behandlung von Tumoren im Auge, da sie – im Gegensatz zu Röntgenstrahlen – das umliegende gesunde Gewebe besser schonen. Dadurch ist eine Bestrahlung möglich, die zum Beispiel den Sehnerv ausspart.
Weiterentwicklung der Protonentherapie
Rund um die Protonentherapie wird weiter geforscht: Im Rahmen des MiniBee-Projekts experimentieren das Helmholtz-Zentrum Berlin und die Universität der Bundeswehr München mit nadelfeiner Strahlung (»Beamlets«), damit die Strahlen in Zukunft auf dem Weg zum Tumor noch weniger gesundes Gewebe schädigen.
Wie genau funktioniert der Protonenbeschleuniger? Warum hilft die Protonentherapie ausgerechnet bei Augentumoren? Und wo steht die Forschung zur Protonentherapie? Darüber spricht detektor.fm-Redakteur Stephan Ziegert mit Physikerin Prof. Andrea Denker im »Forschungsquartett«. Denker leitet die Ableitung »Protonentherapie« am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie.
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