Spektrum-Podcast: Die Salzmumien aus Persien
Die Salzmumien heißen Farshid, Navib und Aaram. So haben Archäologinnen und Archäologen die drei Bergleute genannt, die sie in der Provinz Zandschan im Nordwesten des heutigen Iran entdeckt haben. Die drei wurden vor rund 2 400 Jahren bei der Arbeit im Salzbergwerk Chehrabad verschüttet, vermutlich durch ein Erdbeben.
Was die Salzmumien verraten
Das Besondere daran: Das Salz hat die Leichname so gut konserviert, dass ihre Kleidung, ihre Haare und sogar ihre Fingerabdrücke noch erkennbar sind. An den Knochen ließ sich beispielweise feststellen, dass Farshid noch ein Teenager war. Er wurde auf dem Bauch liegend gefunden, sein Brustkorb war zermalmt und sein Schädel zerquetscht.
Eine Isotopenanalyse der Salzmumien hat ergeben, dass die Bergleute aus einer anderen Region des Perserreiches der Achämeniden nach Chehrabad gekommen waren, möglicherweise haben sie dort einen Arbeitsdienst verrichtet. Außerdem wurden am Fundort diverse Werkzeuge und andere Artefakte entdeckt, die den Forscherinnen und Forschern Einblicke ins antike Persien gewähren, beispielweise ein Sack aus Ziegenhaut.
Um sich vor dem Salz im Stollen zu schützen, hatten sich die Arbeiter offenbar die Hände mit einer Art Öl eingerieben. Das verraten Rückstände einer öligen Substanz auf den Fingerkuppen der Salzmumien.
Karin Schlott von Spektrum der Wissenschaft erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, was die persischen Salzmumien uns noch über das antike Persien verraten und warum sie in mancher Hinsicht sogar interessanter sind als die präparierten Mumien aus Ägypten. Außerdem vergleicht Karin Schlott den Fund mit dem berühmten Ötzi: Was hat er mit den Salzmumien gemeinsam – und was unterscheidet sie?
Der Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/wissen/spektrum-podcast-salzmumien
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