Spektrum-Podcast – Sprachen: Welche Sprachen wir schön finden – und welche nicht

Amore mio! Die Schönheit von Sprachen wie Italienisch, aber auch Französisch oder Portugiesisch begeistert viele Menschen. Nicht umsonst wollen viele sie vor dem nächsten Urlaub noch schnell lernen. Man könnte beinahe glauben, dass diese Fremdsprachen objektiv besser klingen als beispielsweise Deutsch mit seinen harten Konsonanten.
Doch die Wissenschaft sagt, dass das nicht stimmt: Keine Sprache ist per se schöner als die andere. Warum uns dennoch manche schöner erscheinen, haben Forschende in Studien herausgefunden. Demnach ist unser Urteil von unseren Vorerfahrungen geprägt. Es hängt vor allem von der Vertrautheit mit einer Sprache ab, denn was uns bekannt ist, können wir leichter verarbeiten. Exotischere Sprachen können jedoch durch ihren ungewöhnlichen Klang auch einen eigenen Reiz haben.
Kulturelle und persönliche Prägungen
Wichtig ist auch unsere kulturelle Prägung. Was positiv konnotiert ist, beispielsweise durch Popkultur oder Kulinarik, das mögen wir eher. Umgekehrt können Vorurteile und kulturelle Stereotype die Wahrnehmung von Sprachen negativ beeinflussen. Ein prominentes Beispiel dafür ist der Nazi-Sprech der NS-Zeit, der das Image der deutschen Sprache bis heute prägt.
Auch persönliche Erlebnisse und Assoziationen spielen eine Rolle. Jemand, der positive Erfahrungen mit einer bestimmten Sprache gemacht hat, wird diese Sprache eher als schön empfinden. Wer beispielsweise in Russland oder im arabischen Raum studiert hat und sich gern daran erinnert, wird den Klang der Sprachen dort positiver bewerten als andere.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Christiane Gelitz von Spektrum der Wissenschaft, wovon unser Urteil über fremde Sprachen abhängt, wie die Forschung das untersucht und welche Rolle dabei erfundene Sprachen aus »Der Herr der Ringe«, »Star Trek« und »Avatar« spielen.
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