Tatsächlich können kleine Tiere relativ schwere Dinge tragen (wenn auch mangels Bodenhaftung der Tiere selbst nicht so gut über den Boden schleifen).

Wenn die Ameisen aber so groß wie Menschen wären, würden sie auf dem Bauch liegen und nach Luft schnappen, wenn sie denn überhaupt lebensfähig wären. Ihre Beine würden beim leisesten Versuch, sich aufzurichten, zerbrechen. Es hat schon seinen Grund, dass der Mensch (nicht nur absolut, sondern auch relativ zur Körpergröße) dickere Beine als eine Gazelle hat und ein Elefant noch dickere, und dass ein (großer) Wal überhaupt nicht auf Beinen läuft und es auch nicht könnte, wenn er sinnloserweise welche hätte. Man kann einem Tier auch auf einem Bild ohne Größenvergleich ohne Weiteres ansehen, wie groß es ungefähr sein kann.

Der Grund liegt darin, dass für die Tragfähigkeit im Wesentlichen die Querschnitte von Knochen und Muskeln maßgebend sind, und die sind bei einem (hypothetischen) Tier, das proportional mit dem Längenmaßstab 100 größer ist als ein anderes, nur um den Faktor 10000 größer, wogegen das Körpergewicht das Millionenfache ist. Aus diesem Grund kann ein großes Tier auch nicht (in Metern gemessen) höher springen als ein kleines (siehe "Tier-Hochsprung").

Können Sie sich erinnern, dass Sie als Kinder mühelos gleich schwere Kamerad(inn)en huckepack tragen konnten, während das bei Erwachsenen ein gewisses sportliches Training (bis zur Zirkusreife) voraussetzt?

Wenn es mit dem Größenmaßstab so einfach wäre wie die Autoren der Tiersendungen annehmen, könnte man einen frei stehenden Fernsehturm einfach wie einen Grashalm bauen, 100 m hoch und nur nur wenige Dezimeter dick. Selbst mit Drahtseilen gestützte Sendemasten sind wesentlich dicker. Es liegt nicht nur an der hervorragenden Materialqualität der Grashalme, sondern auch ganz wesentlich an der geringen absoluten Größe, dass sie so grazil aussehen.