Aufschneider
Rudi Rundlich ist keineswegs besonders dünn (er hat das offenbar von dem Vorfahren geerbt, dessen Spitzname (welch unpassendes Wort hier, wenn wörtlich genommen) zum Familiennamen geworden ist). Trotzdem behauptet er, dass er durch ein Loch in einer handelsüblichen Postkarte kriechen könne, er müsse vorher nur dieses Loch hineinschneiden. Glauben Sie ihm das?
Rudi schneidet die Karte so:
Nun kann man die roten Schnittlinien mit etwas gutem Willen als Loch bezeichnen, aber ohne die kammartigen Einschnitte klappt es nicht. Da er aber gesagt hat, dass er durch ein Loch kriechen kann, das er vorher hineingeschnitten haben müsse, so muss man ihm Recht geben. Notfalls kann er ja noch anbieten, etwas mehr Papier abzuschneiden. Dann ist im Innern ein (hier grün getöntes) Loch in jedem Sinn des Wortes (und nicht nur eine Schnittlinie, die Skeptiker als eindimensional interpretieren könnten). Es wird in diesem Bild aber noch deutlicher, dass er außer dem Loch auch noch die Kamm-Schnitte benötigt.
Insgesamt bekommt er eine Fläche von bescheidenem Inhalt und bescheidenem Durchmesser, aber recht beachtlichem Umfang. Damit stellt dieser Trick eine Verbindung zu den Fraktalen her.
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