Das Bogenbauer-Buch
Nach geistreicher Einführung und einem kurzen historischen Überblick geht es mit der Vorlage der Objekte auch ans Praktische: Den Beginn machen Fund und Nachbau von einem auf West-Fünen gefundenen mittelsteinzeitlichen Langbogen (Alrune) sowie die Anleitung zum Bogenbau von Jorge Zschieschang.
Ein profunder Überblick über neolithische und bronzezeitliche Bogen- und Pfeilfunde stammt aus der Feder von Jürgen Junkmanns. Welche Hölzer hierfür verwendet wurden und welche Feuersteine man wie zu Pfeilspitzen verwendet hat, sind weitere wichtige, kompetent von Wulf Hein und Konrad Vögele behandelte Themen.
Die Betrachtung der archäologischen Funde schließt mit berühmten alamannischen Grabfunden wie etwa Oberflacht. Weit darüber hinaus reichen die Betrachungen der wikingerzeitlichen und vor allem der englischen Langbogen. Auch hier ist wieder wie im gesamten Buch auf das praktische Nachvollziehen großer Wert gelegt. Boris Pantel und Achim Stegmeyer schließlich beschäftigen sich mit einschlägigen Klebstoffen sowie deren Verarbeitung und Einsatz beim Bau moderner, laminierter Bogen.
Im Anhang findet der Leser ein ausführliches Glossar der Bogenbegriffe, eine Zeitleiste und Adressen. Erstmalig bekommt der Leser hier einen vorzüglich bebilderten Überblick über jene Unikate, die als die bedeutendsten europäischen Bogenfunde gelten dürfen – hierfür bürgen die Autoren, allesamt erfahrene Bogenbauer und praktische Archäologen. Für weitere Veröffentlichungen würde man sich lediglich wünschen, dass die Autoren sich zur Vermeidung von Wiederholungen noch besser absprechen.
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