Versprechen nicht eingelöst
Spektroskopische Beobachtungen verbreiten sich mittlerweile auch in der Amateurastronomie. Daher ist es erfreulich, dass entsprechende Literatur speziell für Amateure im Markt erscheint. "A Spectroscopic Atlas of Bright Stars" von Jack Martin verspricht als "Pocket Field Guide" einen Überblick über die Spektren der über Mitteleuropa – der Autor lebt in London – hellsten und mit dem bloßen Auge sichtbaren Sterne am Himmel und richtet sich an den Anfänger in der Spektroskopie.
Alle Spektren wurden mit einem 30-Zentimeter-Dobson-Teleskop des Autors und einem Transmissionsgitter der Firma Rainbow Optics aufgenommen. Als Detektor diente ein handelsüblicher Schwarz-Weiß-Film in einem Fotoapparat. Die aufgenommenen Spektren wurden dann digitalisiert und per Linienidentifikation "selbst-kalibriert". Alle Spektren wurden für beinahe den gesamten visuellen Wellenlängenbereich in niedriger spektraler Auflösung aufgenommen. Das ist eine schöne Leistung des Autors und motiviert den Anfänger in der Spektroskopie zur Nachahmung. Doch nach den Erläuterungen des Aufnahmeprozesses ist der Textteil mit der Seite 15 leider schon am Ende und auf den nächsten 150 Seiten werden nur noch Spektren plus je eine einzeilige Datentabelle gezeigt.
Gerade Fachbücher leben vom geschriebenen Wort. Dies gilt besonders für Themen, die sich dem Anfänger nicht sofort erschließen und wo eine sorgfältige Textbegleitung nötig ist. Was sieht man in den Spektren? Warum zeigen diese den vorliegenden Verlauf? Was ist das Besondere in der Darstellung? Fragen, die leider nicht angeschnitten werden. Spektren sind keine Deep-Sky-Fotos, deren Ästhetik für sich spricht. Ohne Interpretation sind sie aussagefrei.
Die phänomenologischen Hintergründe werden nicht erläutert und auch das angehängte Glossar erhöht den Informationsgehalt des Buchs nicht wesentlich. Der Autor warnt zwar vor der abschreckenden Wirkung von Mathematik und komplizierten Texten, versucht hingegen keine alternative Darstellung – zumal Mathematik im vorliegenden Kontext keine Rolle spielt. Angesichts einer interessierten Leserschaft ist das wenig und eine Chance wird vertan.
Die Faszination spektroskopischer Beobachtungen und die Natur dahinter lässt sich nicht durch den nackten Abdruck von Grafiken vermitteln. Hier hat ein fleißiger Beobachter seine Daten zusammengetragen und als Buch veröffentlicht – leider mit recht kontrastschwachen Spektrenbildern. Ob dies einen Preis von rund 32 Euro legitimiert, muss der Käufer entscheiden. Immerhin ist das Register recht umfangreich – es verweist größtenteils auf das Glossar.
Alle Spektren wurden mit einem 30-Zentimeter-Dobson-Teleskop des Autors und einem Transmissionsgitter der Firma Rainbow Optics aufgenommen. Als Detektor diente ein handelsüblicher Schwarz-Weiß-Film in einem Fotoapparat. Die aufgenommenen Spektren wurden dann digitalisiert und per Linienidentifikation "selbst-kalibriert". Alle Spektren wurden für beinahe den gesamten visuellen Wellenlängenbereich in niedriger spektraler Auflösung aufgenommen. Das ist eine schöne Leistung des Autors und motiviert den Anfänger in der Spektroskopie zur Nachahmung. Doch nach den Erläuterungen des Aufnahmeprozesses ist der Textteil mit der Seite 15 leider schon am Ende und auf den nächsten 150 Seiten werden nur noch Spektren plus je eine einzeilige Datentabelle gezeigt.
Gerade Fachbücher leben vom geschriebenen Wort. Dies gilt besonders für Themen, die sich dem Anfänger nicht sofort erschließen und wo eine sorgfältige Textbegleitung nötig ist. Was sieht man in den Spektren? Warum zeigen diese den vorliegenden Verlauf? Was ist das Besondere in der Darstellung? Fragen, die leider nicht angeschnitten werden. Spektren sind keine Deep-Sky-Fotos, deren Ästhetik für sich spricht. Ohne Interpretation sind sie aussagefrei.
Die phänomenologischen Hintergründe werden nicht erläutert und auch das angehängte Glossar erhöht den Informationsgehalt des Buchs nicht wesentlich. Der Autor warnt zwar vor der abschreckenden Wirkung von Mathematik und komplizierten Texten, versucht hingegen keine alternative Darstellung – zumal Mathematik im vorliegenden Kontext keine Rolle spielt. Angesichts einer interessierten Leserschaft ist das wenig und eine Chance wird vertan.
Die Faszination spektroskopischer Beobachtungen und die Natur dahinter lässt sich nicht durch den nackten Abdruck von Grafiken vermitteln. Hier hat ein fleißiger Beobachter seine Daten zusammengetragen und als Buch veröffentlicht – leider mit recht kontrastschwachen Spektrenbildern. Ob dies einen Preis von rund 32 Euro legitimiert, muss der Käufer entscheiden. Immerhin ist das Register recht umfangreich – es verweist größtenteils auf das Glossar.
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