Auch Sie können eine persönlich beglückende, gesellschaftlich wertvolle, finanziell einträgliche Karriere machen." Wie uns das gelingt, wollen die Managementberaterinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter in diesem Buch vermitteln und dazu das "System Karriere" und dessen verborgene Dynamik dekodieren.

In einem fünfdimensionalem Modell beschreiben sie die "universell gültigen Zusammenhänge", die für jede große Karriere gelten sollen. Im Zentrum stehe die Ambition – der Drang, das eigene Talent einzusetzen und dadurch die Welt zu verbessern. Dieser Antrieb verhelfe über vier weitere Dimensionen, zum Beispiel "das Können entwickeln", zu Anerkennung, Einfluss, Geld, Community, Zugehörigkeit, Reputation und Glück.

Das Modell, an dem sich laut der Au­torinnen gute Berater und erfolgreiche Menschen unbewusst orientieren, erscheint eher simpel, und seine Aussagekraft geht selten über Floskeln und Allgemeinplätze hinaus. Beispielsweise betonen die Autorinnen, dass eine Karriere ohne die "autonome Kraft" der Ambition nicht gelingen könne.

Auf der Antriebskraft bauen die vier weiteren Dimensionen auf: Um etwa das Können zu entwickeln, solle man Fleiß und Disziplin kultivieren, "mindestens 10 000 Stunden Übung in zehn Jahren, so beginnen große Karrieren". Außerdem müsse die Psyche stabilisiert werden, damit der Mensch mit Misserfolgen ebenso wie mit Erfolgen umzugehen wisse. Und schließlich solle man in der Community der Erfolgreichen mit guter Laune "positive Resonanz" erzeugen und "die eigene Bühne gestalten", um sein Ansehen zu steigern.

Dazu empfehlen die Autoren das von ihnen entwickelte, so genannte Brand-Profiling-Verfahren. Wie der Name andeutet, greift es auf Konzepte aus der Markenführung von Produkten zurück. Der Kar­rierewillige solle sich selbst als Marke kommunizieren – eine Marke, die leicht verständlich ist, positiv rüberkommt und begeistert.

Assig und Echter wollen darüber hinaus die größten Irrtümer des Fachgebiets entlarven. Demnach basieren Kar­rieren weder auf Zufall noch auf Erfahrung oder Talent. Letzteres sei allein sogar schädlich für die Karriere, und die Talentpflege könne man ruhig zu Gunsten der übrigen Dimensionen vernachlässigen.

Um ihre Ausführungen zu unterfüttern, ziehen Assig und Echter prominente Beispiele heran. So müssen "Computer-Nerd" Bill Gates, Rennfahrer Michael Schumacher und DJ Bobo als Blaupausen für erfolgreiche Karrieren, für Leidenschaft, Liebe zur Perfektion oder erfolgreiches Networking herhalten. Mit kleinen Übungen versuchen die beiden Autorinnen, den Leser einzubeziehen. Zum Beispiel solle man die Überzeugung, einen guten Mentor zu brauchen, ersetzen durch den Vorsatz: "Ich mache einflussreichen Menschen, die ich wertschätze, Komplimente."

Assig und Echter reichern Altbekanntes mit Plattitüden an und kochen es neu auf. Ob man den Autoren in eine Berufswelt folgen will, in der nicht Talent oder Leistung für den Aufstieg qualifizieren, sondern das Erzeugen von positiver Resonanz durch das Verteilen von Komplimenten, muss jeder selbst mit seinem persönlichen Wertekompass abstimmen.