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Aphrodite und ihre Schwestern

Ein Projekt zur Erforschung der Aphroditeverehrung auf Zypern war die Grundlage dieser Publikation, und so handelt es sich nicht etwa, wie der Titel etwas irreführend erwarten lässt, um einen allgemeinen Überblick über Kult und Rezeption der griechischen Liebesgöttin, sondern um die Suche nach Einflüssen aus verwandten Religionen, die zur Anbetung der Aphrodite in ihren verschiedenen Erscheinungsformen geführt haben könnten.

Als Ausgangspunkt Zypern zu wählen liegt nahe: Dort soll Aphrodite laut Hesiod als "Schaumgeborene" an Land gegangen sein, in den antiken Orten Paphos und Amathus wurden ihr geweihte Heiligtümer ausgegraben und darüber hinaus finden sich hier viele Hinweise auf ihren Kult bis in römische Zeit.

Dank günstiger Lage im östlichen Mittelmeer und reichem Kupfervorkommen verfügte Zypern seit der Bronzezeit über weit reichende Handelsbeziehungen. Eingebettet in diesen wirtschaftlichen und politischen Kontext stellen die Autoren des Sammelbands mögliche Vorbilder der Aphrodite vor: So vergleichen sie etwa Inanna, Ischtar und Astarte in ihrer doppelten Eigenschaft als Liebes- und Kriegsgöttinnen mit dem Typus der bewaffneten Aphrodite.

Sie gehen der Entstehung des weit verbreiteten Themas der "nackten Göttin" nach, ebenso Ähnlichkeiten mit frühen Kultfiguren wie so genannten Brettidolen und Barrengöttern. Auch die mythologisch mit Aphrodite verknüpften Gottheiten Hephaistos, Ares und Adonis werden behandelt, den zeitlichen Abschluss bildet die Verschmelzung mit dem ptolemäischen Isiskult in hellenistischer Zeit.

Schriftquellen und archäologische Zeugnisse wie Statuen, Vasenbilder und Kultstätten beleuchten die Forscher allerdings nur exemplarisch. Die eingefügten Schwerpunktartikel bleiben meist an der Oberfläche und auch bei den durchaus zahlreichen Abbildungen fehlen einige Funde, die im Text behandelt werden. "Aphrodite" ist insgesamt ein lesenswertes Buch, wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
  • Quellen
epoc 04/2009

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