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Astronomie mit Knalleffekt

Was dieses Buch so ungewöhnlich macht, sind vor allem die Autoren. Als Gründungsmitglied und Gitarrist der legendären Rockband "Queen" kennt man den ersten Autor – als Astrophysiker jedoch kaum: Brian May "unterbrach" 1969 seine Forscherlaufbahn und widmet sich erst heute wieder der Astronomie. Nach seiner Promotion im vergangenen Jahr forscht May heute zusammen mit dem armenischen Astronomen Garik Israelian über Staubscheiben von Planetensystemen.

Sir Patrick Moore, Urgestein der britischen Amateurastronomie, ist Autor von mehr als 70 Büchern und Redakteur der BBC-Sendung "The Sky at Night". Sie ist die am längsten laufende Sendung im britischen Fernsehen und wird seit dem 26. April 1957 regelmäßig ausgestrahlt.

"Bang!" ist der treffende Name für ein Werk, das den Leser auf eine lange Reise vom Beginn der Zeit bis an das Ende aller Tage mitnehmen will. In mehr als zweijähriger Arbeit entstanden, in anregender Klarheit geschrieben und lebendig illustriert, erzählt Bang die faszinierende Geschichte unseres Universums nach dem heutigen Stand der Wissenschaft. Vom Urknall, über die Entstehung der Sterne und Galaxien bis hin zum vermuteten Finale in ewiger Finsternis.

In charmanter Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte enthält das Buch genau sieben Kapitel. Das erste mit dem treffenden Namen Genesis beschreibt die ersten Sekunden unseres Universums. Die Autoren gehen dabei sehr behutsam und mit treffenden Vergleichen auf die doch sehr schwierigen Fragen des "Woher" und "Wieso" ein.

"Und es ward Licht" heißt es im zweiten Kapitel. Hier begeben sich die drei Autoren auf die Suche nach den tief rotverschobenen Spuren der ersten Sterne in einem erst 700 Millionen Jahre alten Universum und erläutern dabei auch Aufbau, Funktionsprinzip und Lebenslauf der Geschwister unserer Sonne.

Mit den Kapiteln "Das wachsende Universum" und "Sterne und Planeten" betreten vertrautere Strukturen des Weltalls die Bühne und enden bei einer Zeit vor 4,5 Milliarden Jahren, just zu dem Zeitpunkt, da unser Sonnensystem entstand.

Folgerichtig heißt das fünfte Kapitel "Die Geschichte des Lebens" und bleibt damit weiter ganz in Analogie zum Ablauf des christlichen Schöpfungsmythos. Die wichtigen Details zur Entstehung der Erde bis hin zur Rolle des Erdmonds vergessen die Autoren nicht, wenn sie sich ausführlich der Entstehung und Evolution des Lebens auf diesem Planeten Erde beschäftigen. Ein kleiner Schlenker zur bohrenden Frage nach außerirdischem Leben darf in diesem Kapitel natürlich nicht fehlen.

"Ein Blick in die Zukunft" ist zugleich ein Blick auf das Ende unserer Erde, wenn die Sonne in fünf Milliarden Jahren als Roter Riese ihr Leben beendet. Mit zahlreichen Bildern, vor allem vom Weltraumteleskop Hubble, werden für den Leser die denkbaren Endstadien unserer Sonne als ein Weißer Zwerg aufgezeigt.

Mit lebhaften Bildern skizzieren die Autoren zudem die Kollision und Vereinigung der Milchstraße mit der Andromedagalaxie, die ja ebenfalls in diesem Zeitraum stattfinden wird.

Das Kapitel "Das Ende der Welt" ist eine apokalyptisch anmutende Bezeichnung für etwas, das nach aktuellen Erkenntnissen kein Ende hat. Stellt sich noch die Frage nach der Richtigkeit und Vollständigkeit all dieser hier vorgestellten Thesen und Weltmodelle.

Die Antwort geben die Autoren selbst: "Zum Zeitpunkt der Niederschrift war dies die überzeugendste Form der Geschichte, die wir kennen. Aber ob sie in zehn Jahren oder gar in hundert Jahren noch zutrifft? Nun, wir wissen es einfach nicht!"
  • Quellen
Sterne und Weltraum 06/2008

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