Mit Pipette und Chromatographen
Ein Klassiker bioanalytischer Techniken liegt nunmehr in dritter Auflage vor. Auf 1208 Seiten führt ein Autorenkonsortium unter der Herausgeberschaft von Friedrich Lottspeich und Joachim Engels in die Grundlagen struktureller und funktioneller Analytik verschiedener biologischer Stoffgruppen ein.
Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Stoffgruppe der Proteine, deren Analysespektrum den gesamten Bereich von klassischen proteinchemischen Verfahren bis hin zu den gegenwärtig aktuellen proteomanalytischen Methoden auf massenspektrometrischer Grundlage umfasst. Andere Stoffgruppen,wie die Nukleinsäuren oder die unter "Spezielle Stoffgruppen" subsummierten Lipide und Kohlenhydrate, kommen dabei nicht zu kurz, was ebenso für die Analytik posttranslationaler Protein-Modifikationen zutrifft. Die strukturanalytisch orientierten Teile I bis IV werden durch einen erweiterten Teil V zur systematischen Funktionsanalytik ergänzt.
Wie schon seine Vorgänger versteht sich auch die aktuelle Auflage der Bioanalytik nicht als "Rezeptbuch", sondern versucht die überaus komplexen Sachverhalte verständlich darzustellen, wozu die zahlreichen gut gestalteten Illustrationen wesentlich beitragen.
Was ist neu in der aktualisierten Auflage? Neben erheblichen Überarbeitungen einzelner Kapitel wurde der Umfang der vorgestellten Analysetechniken nochmals erweitert – und zwar im Teil "Proteinanalytik" (um die Kapitel "Mikrokalorimetrie" und "Biosensorik") und im Teil "Systematische Funktionsanalyse" (unter anderem um "Chemische Biologie").
Der Preis von 89,95 Euro ist der hohen Qualität dieses Standardwerks und seinem Umfang fraglos angemessen. Es bleibt, das Buch allen Studierenden der "Molekularen Lebenswissenschaften" nachdrücklich zu empfehlen. Darüber hinaus sollte es in jeder Präsenzbibliothek biowissenschaftlicher Institute ausliegen und wird auch den Lehrenden nützliche Informationen zur Erweiterung ihres Methodenwissens liefern.
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