Banalitäten rund um den Arbeitsalltag
Ratgeberautoren stehen vor einem grundsätzlichen Problem: Auf der einen Seite wollen sie Käufer finden, müssen sich dazu einer breiten Leserschaft andienen und greifen deshalb oft auf Gemeinplätze zurück. Auf der anderen Seite sucht jeder einzelne Leser Rat für seine individuellen Sorgen und Probleme und erwartet differenzierte Lösungsvorschläge. Gelingt David Rock dieser Spagat?
Der Wirtschaftsberater will seinen Lesern die Arbeitsweise des Gehirns vorstellen. Dieses Wissen werde ihnen helfen, im Büro den Überblick über zahllose E-Mails und Termine zu behalten, lästige Arbeit besser zu delegieren und überhaupt den persönlichen Erfolg und den Profit der Firma zu steigern. Zur Veranschaulichung erfindet Rock zwei Figuren: Paul arbeitet selbstständig als IT-Berater, Emily ist Führungskraft in einem Betrieb, der Konferenzen organisiert. Der Autor begleitet die beiden durch ihren Büroalltag – theoretisch eine gute Idee. Doch er schildert sie in einer Weise, die den Leser nicht gerade zur Identifikation einlädt: Paul und Emily erscheinen als kleine Dummerchen, denen ständig Fehler unterlaufen.
Welche Rolle dabei ihr Unwissen über die Funktionsweise des Gehirns spielt, beschreibt Rock konkret anhand verschiedener Szenen aus dem fiktiven Arbeitsalltag. Anschließend lässt er Neurowissenschaftler zu Wort kommen, die erläutern, wie das Gehirn auf diese Situationen reagiert. Und zu guter Letzt spielt er jede Szene ein zweites Mal durch, um zu verdeutlichen, was die beiden Dummies hätten besser machen können.
Insgesamt verteilt der Autor 14 solcher "Szenen" auf vier "Akte" – er hat sich den Aufbau eines Theaterstücks zum Vorbild genommen. Zwei Akte widmen sich Themen zur individuellen Leistung wie etwa der Motivation, und zwei weitere behandeln das Gehirn in sozialen Interaktionen etwa mit Kollegen. Jede Szene endet mit einer Zusammenfassung ("Überraschendes zum Gehirn") und praktischen Tipps ("Probieren Sie es aus").
Überraschen soll uns demnach, dass wir unter Stress nicht immer gelassen und ruhig reagieren, dass wir uns an einem Problem festbeißen können und dann keine gescheite Lösung mehr finden und dass es uns nicht immer gelingt, Gefühle zu unterdrücken. Wer noch über ein Fünkchen ungetrübter Selbstwahrnehmung verfügt, weiß das natürlich längst. Auch Rocks Ratschläge beschränken sich auf Banalitäten wie "Druck reduzieren", "Auszeit nehmen" oder "den Geist zum Schweigen bringen". Die Zeit, die diese Lektüre kostet, wäre besser in einen Kaffeeklatsch mit Kollegen investiert.
Der Wirtschaftsberater will seinen Lesern die Arbeitsweise des Gehirns vorstellen. Dieses Wissen werde ihnen helfen, im Büro den Überblick über zahllose E-Mails und Termine zu behalten, lästige Arbeit besser zu delegieren und überhaupt den persönlichen Erfolg und den Profit der Firma zu steigern. Zur Veranschaulichung erfindet Rock zwei Figuren: Paul arbeitet selbstständig als IT-Berater, Emily ist Führungskraft in einem Betrieb, der Konferenzen organisiert. Der Autor begleitet die beiden durch ihren Büroalltag – theoretisch eine gute Idee. Doch er schildert sie in einer Weise, die den Leser nicht gerade zur Identifikation einlädt: Paul und Emily erscheinen als kleine Dummerchen, denen ständig Fehler unterlaufen.
Welche Rolle dabei ihr Unwissen über die Funktionsweise des Gehirns spielt, beschreibt Rock konkret anhand verschiedener Szenen aus dem fiktiven Arbeitsalltag. Anschließend lässt er Neurowissenschaftler zu Wort kommen, die erläutern, wie das Gehirn auf diese Situationen reagiert. Und zu guter Letzt spielt er jede Szene ein zweites Mal durch, um zu verdeutlichen, was die beiden Dummies hätten besser machen können.
Insgesamt verteilt der Autor 14 solcher "Szenen" auf vier "Akte" – er hat sich den Aufbau eines Theaterstücks zum Vorbild genommen. Zwei Akte widmen sich Themen zur individuellen Leistung wie etwa der Motivation, und zwei weitere behandeln das Gehirn in sozialen Interaktionen etwa mit Kollegen. Jede Szene endet mit einer Zusammenfassung ("Überraschendes zum Gehirn") und praktischen Tipps ("Probieren Sie es aus").
Überraschen soll uns demnach, dass wir unter Stress nicht immer gelassen und ruhig reagieren, dass wir uns an einem Problem festbeißen können und dann keine gescheite Lösung mehr finden und dass es uns nicht immer gelingt, Gefühle zu unterdrücken. Wer noch über ein Fünkchen ungetrübter Selbstwahrnehmung verfügt, weiß das natürlich längst. Auch Rocks Ratschläge beschränken sich auf Banalitäten wie "Druck reduzieren", "Auszeit nehmen" oder "den Geist zum Schweigen bringen". Die Zeit, die diese Lektüre kostet, wäre besser in einen Kaffeeklatsch mit Kollegen investiert.
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