Buchkritik zu »50 Klassiker - Archäologie«
Dies ist ein Reiseführer der etwas anderen Art. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt der Wissenschaftsjournalist Wolfgang Korn insgesamt 49 archäologische Stätten rund um die Welt, von den Höhlen von Lascaux über Pompeji und die Pyramiden von Gizeh bis zur Inkastadt Machu Picchu. Die Fotos sind so schön, dass man am liebsten selbst dort hinreisen möchte.
Korn erweist sich als kundiger Führer, nur selten erliegt der Journalist dem Reiz der Spekulation: "Nicht zufällig kommen uns die Bilder von Lascaux vor, als seien sie Träumen entsprungen, denn es sind visionäre Erfahrungen." Das mag sein, wird sich aber nie beweisen lassen. Eine journalistische Tugend hingegen ist der Mut zum offenen Wort, zum Beispiel zum Jerusalemer Tempelberg. Der habe archäologisch wenig zu bieten, konstatiert der Autor, weil die konkurrierenden Glaubensgemeinschaften jegliche archäologische Erforschung blockieren. Eine Freiheit, die sich der Fachmann ebenfalls kaum erlauben würde: Zum Abschluss des Reiseführers erklärt Korn die Historie des Atlantis-Mythos kühn zur virtuellen fünfzigsten Grabungsstätte – und liefert eine nüchterne Zusammenfassung.
Jedem Kapitel widmet das Buch vier bis sechs Seiten. Einem Sachtitel – "Pfahlbausiedlung am Federsee" – mit feuilletonistischem Untertitel – "Troia im Moor" – folgt der Haupttext mit einer kurzen Darstellung des historischen Kontextes sowie einer Beschreibung der Sehenswürdigkeiten. Auf der letzten Seite eines Kapitels hat der Autor die Forschungsgeschichte zusammengetragen: Wer hat wann zum heutigen Erkenntnisstand über diesen Grabungsplatz beigetragen? Eine ungewöhnliche und bereichernde Information.
Weitere Elemente sind teilweise verwirrend. Den Haupttext eines Kapitels ergänzen Zitate und Stichwörter wie "Megalithkulturen" oder "Die ionische Säule", sie wurden aber grafisch nicht einheitlich gehandhabt. Die letzte Kapitelseite nennt nicht nur Literaturtipps und Weblinks, sondern auch unter "Wissenswertes" weitere Informationen, doch ein System dahinter ist nicht erkennbar. "Auf den Punkt gebracht" sollte wohl eine Essenz des Kapitels liefern, herausgekommen sind eher banale Aussagen wie "Die Mischung aus Original und Spekulation gewährt einen spannenden Blick in die sonst fremde Welt der Minoer".
Begriffs-, Orts- und Namensregister runden den empfehlenswerten Reiseführer ab.
Korn erweist sich als kundiger Führer, nur selten erliegt der Journalist dem Reiz der Spekulation: "Nicht zufällig kommen uns die Bilder von Lascaux vor, als seien sie Träumen entsprungen, denn es sind visionäre Erfahrungen." Das mag sein, wird sich aber nie beweisen lassen. Eine journalistische Tugend hingegen ist der Mut zum offenen Wort, zum Beispiel zum Jerusalemer Tempelberg. Der habe archäologisch wenig zu bieten, konstatiert der Autor, weil die konkurrierenden Glaubensgemeinschaften jegliche archäologische Erforschung blockieren. Eine Freiheit, die sich der Fachmann ebenfalls kaum erlauben würde: Zum Abschluss des Reiseführers erklärt Korn die Historie des Atlantis-Mythos kühn zur virtuellen fünfzigsten Grabungsstätte – und liefert eine nüchterne Zusammenfassung.
Jedem Kapitel widmet das Buch vier bis sechs Seiten. Einem Sachtitel – "Pfahlbausiedlung am Federsee" – mit feuilletonistischem Untertitel – "Troia im Moor" – folgt der Haupttext mit einer kurzen Darstellung des historischen Kontextes sowie einer Beschreibung der Sehenswürdigkeiten. Auf der letzten Seite eines Kapitels hat der Autor die Forschungsgeschichte zusammengetragen: Wer hat wann zum heutigen Erkenntnisstand über diesen Grabungsplatz beigetragen? Eine ungewöhnliche und bereichernde Information.
Weitere Elemente sind teilweise verwirrend. Den Haupttext eines Kapitels ergänzen Zitate und Stichwörter wie "Megalithkulturen" oder "Die ionische Säule", sie wurden aber grafisch nicht einheitlich gehandhabt. Die letzte Kapitelseite nennt nicht nur Literaturtipps und Weblinks, sondern auch unter "Wissenswertes" weitere Informationen, doch ein System dahinter ist nicht erkennbar. "Auf den Punkt gebracht" sollte wohl eine Essenz des Kapitels liefern, herausgekommen sind eher banale Aussagen wie "Die Mischung aus Original und Spekulation gewährt einen spannenden Blick in die sonst fremde Welt der Minoer".
Begriffs-, Orts- und Namensregister runden den empfehlenswerten Reiseführer ab.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben