»Abtauchen und auftauchen«: Wie Kinder und Jugendliche Krisen bewältigen
Heranzuwachsen bedeutet, sich auf eine Reise zu begeben – eine Reise, die oft durch unbekannte, beängstigende oder gefährliche Gewässer führt. In dem Sammelband »Abtauchen und auftauchen«, herausgegeben von der Hans-Lebrecht-Schule und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm, teilen junge Patientinnen und Patienten ihre Erfahrungen dazu mit, etwa in Zeichnungen, Gedichten und Tagebucheinträgen. Ihre Botschaft ist ermutigend: »Wenn es euch auch so geht wie mir, dann holt euch Hilfe! Ihr schafft das!«
Ein Buch, das Mut macht
In Wort und Bild erzählen die jungen Autorinnen und Autoren von ihren Tagen »unter Wasser« und den Momenten, in denen sie »den Kopf über Wasser strecken«. Mit einer bewegenden Ehrlichkeit sprechen sie über den inneren Druck, niemandem zur Last fallen zu wollen, und die trügerische Annahme, dass ihre eigenen Kämpfe im Vergleich zu anderen unwichtig seien. Trotz der Schwere der Thematik nutzt das Buch auch humorvolle Elemente wie »Spoiler Alerts« und »Fun Facts«, die den Texten eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Die Beiträge offenbaren ein Kaleidoskop der Emotionen, das so komplex ist wie die psychischen Herausforderungen, mit denen sie verbunden sind.
Eingerahmt werden die persönlichen Dokumente durch die einleitenden Worte des Teams der Schreibwerkstatt und das Nachwort von Jörg Fegert, das die Dringlichkeit des Themas – psychische Probleme bei jungen Menschen – hervorhebt. Insgesamt besticht das Buch durch seine authentische Vielfalt und die berührenden künstlerischen Darstellungen. »Abtauchen und auftauchen« ist ein Mutmacher, dessen Lektüre sich für Betroffene, deren Angehörige und auch für Fachpersonal lohnt. Gleichzeitig ist der Band ein beeindruckendes Zeitdokument, das zeigt, wie heilsam es sein kann, wenn junge Menschen in Krisen ihre eigene Stimme finden.
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