Durch die Jahrmillionen
Wie kam es dazu, dass der moderne Mensch auf zwei Beinen läuft, Kleidung trägt und sich über den gesamten Globus verbreitet hat? Das zeigt der britische Biologe Michael Bright in diesem Buch. Er befasst sich darin mit der Evolution des Menschen von der Entstehung erster Säugetiere über unsere fernen affenähnlichen Vorfahren bis heute. Zudem geht Bright auf Entdeckungen und Erfindungen des Homo sapiens ein, etwa die Kleidung.
Wie wurde der Mensch, wie er heute ist?
Der Autor nimmt verschiedene Arten der Hominini (einer Untergruppe der Menschenaffen, zu der auch wir gehören) genauer unter die Lupe und beleuchtet, wie sie evolutionär entstanden und sich weiterentwickelten. Dabei erklärt er gut verständlich, wie heutige Wissenschaftler zu ihren Thesen etwa hinsichtlich der Wanderwege oder Speisepläne unserer Vorfahren gekommen sind. Zudem erörtert er die Rolle äußerer Einflüsse, beispielsweise des Klimas, bei der Menschwerdung. Weiterhin legt er dar, warum manche Hominini-Arten erfolgreicher waren als andere oder wann und wieso die ersten Menschen nach Europa und in andere Weltregionen kamen.
Das Buch ist nicht nur für Kinder – die eigentliche Zielgruppe – interessant, sondern kann auch älteren Lesern die frühmenschliche Geschichte näherbringen. Mit seinen zahlreichen und äußerst schön gestalteten Zeichnungen der Illustratorin Hannah Bailey wird es einem jungen Publikum gerecht, während sich der Text als wissenschaftlich fundiert erweist und auch vor gelegentlich eingestreuten Fachbegriffen nicht zurückschreckt. Die setzt Bright so geschickt ein, dass er seinen Lesern damit unter anderem ermöglicht, die lateinischen Artnamen unserer Vorfahren mit konkreten Lebewesen zu verbinden. Im Zuge der Lektüre lässt sich gut verfolgen, wie uns die Hominini im Lauf der Jahrmillionen immer ähnlicher wurden.
Den Spagat zwischen Wissensvermittlung und Spaß am Lesen, der vor allem bei Kindern wichtig ist, meistert der Autor gut. Wer ein Buch über die menschliche Evolution sucht, bei dem Jung und Alt etwas lernen können, liegt mit diesem Werk richtig.
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