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Toxische Gewächse

Der ehemalige Biologieprofessor Harald Jockusch und der Künstler Fritz Schade porträtieren in Text und Bild 51 Giftpflanzen, auf die man in deutschen Gärten, Parks und Wäldern stoßen kann. Schades naturnahe, übersichtliche Zeichnungen helfen dabei, sich typische Merkmale der Gewächse einzuprägen und sie so in der Natur leicht wiederzuerkennen. Oft sind sowohl die blühende als auch die fruchtende Variante dargestellt.

Jockusch beschreibt Vergiftungssymptome, geht beispielhaft auf Verwechslungsgefahren ein und rät, welche Pflanzen man aus einem Garten verbannen sollte, in dem Kinder spielen. Dabei empfiehlt er keineswegs, auf alle giftigen Gewächse zu verzichten. Vielmehr erörtert er, welche Blüten, Blätter und Beeren für Kinder besonders attraktiv sind und somit häufig von diesen verschluckt werden. Bei beliebten Pflanzen wie dem hochgiftigen Mohngewächs "Tränendes Herz" (Lamprocapnos spectabilis) rät Jockusch lediglich, darauf zu achten, dass die Kleinen nicht die Blüten in den Mund nehmen – der giftigste Teil, die Wurzel, sei für sehr junge Entdecker ohnehin unzugänglich. Hier spricht der Autor aus eigener Erfahrung als Großvater und Hobbygärtner.

Trotz dieser Empfehlungen ist das Buch kein klassischer Ratgeber. Oft fehlen beispielsweise Angaben zu schädlichen Dosierungen sowie Hinweise auf mögliche Notfallmaßnahmen. Stattdessen gibt Jockusch diverse Hintergrundinformationen, von der Namensherkunft über historische Anekdoten bis hin zu botanischen Spitzfindigkeiten. Er ordnet alle Gewächse der jeweiligen Pflanzenfamilie zu, beleuchtet Zusammenhänge zu anderen Angehörigen dieser Familie und geht manchmal auch auf die chemische Struktur der Gifte und ihre physiologische Wirkung ein.

In erster Linie handelt es sich um ein Liebhaberbuch für Gartenfreunde. Deutlich merkt man, wie begeistert der Autor von vielen Pflanzen ist – etwa, wenn er beinah poetisch ihre Schönheit rühmt und von der Pracht in seinem eigenen Garten schwärmt. Leider sind Text und Bilder ungünstig gesetzt: Stets muss man zwischen der Beschreibung einer Pflanze und ihrer Abbildung hin und her blättern. Außerdem bleiben zahlreiche Seiten leer. Gerade weil der Band mit seinen künstlerischen Zeichnungen auch ästhetische Ansprüche erfüllen möchte, ist das ärgerlich.

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