Die Pflanzen in Mitteleuropa
Sie haben genug vom grauen Winter und freuen sich darauf, im Frühling endlich wieder die Natur zu erkunden? Egal, ob Sie mit Ihren Botanik-Kenntnissen bei Null anfangen oder diese etwas aufpolieren möchten: Dieser umfangreiche Bildband gibt sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Hobby-Botanikern das entsprechende Rüstzeug an die Hand. Entstanden als Gemeinschaftsarbeit von Mitarbeitern des Botanischen Gartens Freiburg im Üechtland, bietet das Buch einen guten Überblick über 40 der häufigsten Pflanzenfamilien Mitteleuropas. Wissenschaftlich auf dem neuesten Stand, kommt es sehr strukturiert und didaktisch durchdacht daher. Der Band ist jedoch kein Bestimmungsschlüssel – wer einen solchen sucht, sollte lieber auf die entsprechenden Standardwerke zurückgreifen.
Reich bebildert
Im kompakt gehaltenen Einführungsteil skizzieren die Autoren unter anderem die Evolution der Pflanzen und erläutern anschließend, wie sich die botanischen Klassifizierungssysteme über die Zeit entwickelt haben. Anschauliche Fotos, Abbildungen, Schemata und Piktogramme ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Akkurat und detailliert verdeutlichen beispielsweise Stammbäume oder Verweise auf Pflanzenmerkmale wichtige Aspekte des Textes. Hier zeigt sich die didaktische Erfahrung der Autoren. Der Einführungsteil schließt mit einem kurzen Überblick darüber, was Pflanzenfamilien allgemein ausmacht und woran man sie erkennen kann.
Der wesentlich umfangreichere Hauptteil besteht aus meist sechsseitigen Porträts aller 40 wichtigsten mitteleuropäischen Pflanzenfamilien. Anders als viele Bestimmungshilfen kommen die Autoren mit einem stark eingedampften Fachvokabular aus. Dafür rücken sie das Visuelle erkennbar in den Fokus. Die wunderschönen detailreichen Fotografien sind zum größten Teil in Eigenregie entstanden und auf fast jeder Seite zu finden.
Der Aufbau der »Familienporträts« folgt dem immer gleichen Muster. Die erste Doppelseite stellt die jeweilige Familie in Wort und Bild vor. Dabei treten die Gemeinsamkeiten zentraler Gattungen hervor und zeigt sich, inwiefern sie für Mensch und Natur bedeutsam sind. Auf den folgenden beiden Seiten geht es um taxonomische, ökologische und biogeografische Eckpunkte, aber auch um morphologische Hauptmerkmale der wichtigsten Gattungen. Weitere zentrale Eigenschaften – etwa Blütenformel, Fruchttyp, Bestäubungs- und Verbreitungstyp – werden ebenfalls aufgeführt. Abschließend präsentieren die Autoren eine Auswahl wichtiger Arten, je nach Größe der Familie auf bis zu vier Seiten.
Ein umfassendes Glossar mit Fachtermini sowie ein Register mit lateinischen und deutschen taxonomischen Bezeichnungen komplettiert den schönen Bildband. Wer ein nicht zu technisch geratenes Einsteigerwerk sucht, das eher auf Bilder als auf langwierige Erklärungen setzt, ist mit dem Band bestens bedient.
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