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Sechs Schlüssel zu Glück und Erfolg

Jeder strebt danach, seine Ziele zu erreichen und sich seine Wünsche zu erfüllen – doch wie klappt das am besten? Indem man all seine Energie in ein Pro­jekt steckt und es in jeder freien Minute eisern verfolgt? Nein, stellt Emma Seppälä klar, die das Zentrum für Mitgefühl und Altruismusforschung an der Stanford University (USA) leitet.

In ihrem Buch erläutert die in Paris geborene Psychologin, dass Glaubenssätze wie "ohne Stress kein Erfolg" schlichtweg in die Irre führen. Verhaltensweisen, die sich daran ausrichten, rauben Energie, unterdrücken Kreativität und machen unglücklich. Moderne Kommunikationsmöglichkeiten und die ständige Erreichbarkeit setzen zusätzlich unter Druck.

Offenbar fühlen sich immer mehr Menschen gestresst: Die Antidepressiva-Verschreibungen haben sich in den USA in den zurückliegenden zehn Jahren vervierfacht. Daher fordert die Autorin ein Umdenken und gibt den Lesern "sechs Schlüssel zu Glück und Erfolg" an die Hand. Glück, schreibt sie, reduziere Anspannung und führe zu positiven Emotionen, mentaler Flexibilität, einem sympathischen Auftreten sowie einer besseren Gesundheit – und fördere somit auch Erfolg.

Klassischer Ratgeber

Ein erster Schritt zu mehr Wohlbefinden sei es, "im Hier und Jetzt zu leben" und auf Multitasking zu verzichten. Außerdem solle man seine psychische Widerstandskraft stärken, um Niederlagen schneller wegzustecken. Das gelinge etwa, indem man Meditationstechniken erlerne. Der Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen entscheidet maßgeblich darüber, wie es uns geht. Wer dankbar ist und sich vor Augen hält, dass Menschen ihren kognitiven Fokus eher auf Negatives lenken (möglicherweise, weil das aus evolutionärer Perspektive ein vorteilhaftes Verhalten ist beziehungsweise war), kann daran arbeiten, solchen Gedanken weniger Bedeutung beizumessen und sich weniger von ihnen ablenken zu lassen. Zudem ist die Psychologin überzeugt: Neben unseren zahlreichen Pflichten darf der Spaß nicht zu kurz kommen. Müßig gehen, lachen, Gedanken schweifen lassen, spielen oder kuscheln seien entscheidend wichtig und förderten die Kreativität. Ebenso bedeutsam sei es, sich selbst gegenüber nachsichtig zu sein.

Um ihre Argumentation zu stützen, führt sie Erkenntnisse aus zahlreichen wissenschaftlichen Studien an und erzählt die Lebensgeschichten verschiedener Menschen, mit denen sie gesprochen hat, darunter Kongressabgeordnete, Geschäftsführer und Studenten von Eliteuniversitäten. Zu lesen, wie holprig selbst Topmanager manchmal in ein erfolgreiches und zufriedenen Leben stolpern, ist spannend und zugleich beruhigend. Die Suche nach dem Glück verläuft nicht unbedingt geradlinig.

Am Ende jedes Kapitels helfen Anleitungen und Ratschläge – etwa ein Atemtraining oder Tipps für aufmerksames Zuhören – das Gelesene umzusetzen. Es macht Spaß, Seppäläs Ausführungen zu folgen. Obwohl ihre sechs Erfolgsstrategien zunächst vielleicht banal erscheinen und man sie als schlichten gesunden Menschenverstand abtun mag, ist es dennoch interessant, wie sie gängigen Vorstellungen im Grunde vollkommen widersprechen. Insofern regen sie durchaus zum Umdenken an.

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